Auszeichnung
Stadtkulturpreis geht an Harald Böhlmann und die Bürgerstiftung
Der Freundeskreis Hannover hat am 3. Dezember in der Orangerie den "Mann mit dem Zylinder" und die erste echte Bürgerstiftung Deutschlands mit dem renommierten Stadtkulturpreis ausgezeichnet.

Harald Böhlmann
Seit 1995 verleiht der Freundeskreis Hannover den renommierten Stadtkulturpreis. Mit dem Preis werden alljährlich Menschen oder Institutionen geehrt, die sich durch ihr langjähriges und nachhaltiges Engagement in besonderer Weise um die hannoversche Stadtkultur verdient gemacht haben. Seit 2012 verleiht der Freundeskreis ergänzend den Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement. Verliehen wird er an Personen oder Einrichtungen, die sich in besonderer Weise für das Zusammenleben von Menschen in dieser Stadt engagieren.
Stadtkulturpreis 2019: Harald Böhlmann (Kleines Fest im Großen Garten)
Das Kleine Fest ist eine Veranstaltung, die seit 1986 alljährlich im Juli in Hannover stattfindet; Schauplatz und eigentlicher "Hauptdarsteller" ist der Große Garten in Herrenhausen. Auf mehr als 30 Bühnen und von rund 15 mobil auftretenden Künstlerensembles wird jeweils ein weitgefächertes vielseitiges Programm geboten; es reicht von den klassischen Künsten des Sprech- und Musiktheaters über Clowns, Comedians, Pantomimen, Tanz, Masken - und Figurentheater zu den Varieté - und Zirkuskünsten wie Akrobatik und Jonglage, zu Magiern, zu Stelzenläufern und Marionetten und anderem mehr. Dargeboten wird dieses umfangreiche Programm von rund 120 Künstlern aus meist mehr als 12 Nationen.

Festivalleiter Harald Böhlmann, der "Mann mit dem Zylinder".
Erfunden und begründet hat diese Veranstaltung Harald Böhlmann, beim Kleinen Fest besser bekannt als "der Mann mit dem Zylinder". Dieser entwickelte das Fest seitdem weiter und leitet dieses seither voller Leidenschaft. Aus dem anfangs noch wirklich "kleinen" Fest – mit nur 9 Bühnen und an 4 Tagen mit bis zu 8oo Besuchern – ist inzwischen die größte und erfolgreichste Veranstaltung dieser Art in Deutschland geworden. In den jetzt 34 Jahren ihres Bestehens sind zu den über 400 Veranstaltungen mehr als 1,2 Millionen Besucher gekommen. Auch weiterhin ist die Nachfrage nach Eintrittskarten für diese Veranstaltung ungebrochen hoch, meist 4- bis 5-mal höher als die rund 65.000 pro Saison zum Verkauf kommenden Eintrittskarten. Deshalb ist es mittlerweile Tradition, dass die Karten unter allen Interessenten ausgelost werden müssen. Für Veranstalter, Produzenten, Künstler und Agenten aus dem In- und Ausland ist das Kleine Fest seit langem zu einer Spezial-Messe und internationalem Treffpunkt geworden
"Mit Harald Böhlmann zeichnen wir in diesem Jahr einen Preisträger aus, der sich seit vielen Jahren für Hannover engagiert. So zieht das Kleine Fest im Großen Garten seit Jahren Gäste und Künstler aus aller Welt an und ist für viele Künstler ein Sprungbrett auf die großen Bühnen dieser Welt. Beides in seiner Gesamtheit ist das, was eine Stadt für seine Entwicklung benötigt", erläutert Freundeskreis-Vorstand Jörn Hutecker die Entscheidung der Jury.
"Ich freue mich riesig über den Stadtkulturpreis und diese Ehrung, und ich nehme und sehe diesen Preis zugleich als Anerkennung und Wertschätzung auch der Arbeit all derer, die für diese Veranstaltung mitarbeiten, aller Künstler und auch der Künste, die beim Kleinen Fest gezeigt werden", verkündet Harald Böhlmann, der Leiter vom Kleinen Fest im Großen Garten.
Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement 2019: Bürgerstiftung Hannover

Vorstand der Bürgerstiftung (v.l.n.r. Dorothea Jäger, Ingrid Alken, Rüdiger Garbs, Helga Weber und Regina Kevekordes)
Eigeninitiative ist der Schlüssel zu einem lebenswerteren Miteinander. Dafür steht die Bürgerstiftung Hannover in Stadt und Region seit über 20 Jahren. 31 private Gründungsstifter riefen sie 1997 als Gemeinschaftsstiftung von Bürgern für Bürger ins Leben. Seitdem bringt sie Menschen zusammen, die sich für die Zivilgesellschaft engagieren und selbst etwas bewegen wollen. Sie fördert und initiiert vielfältige gemeinnützige Projekte in den Bereichen Jugend, Senioren, Kultur und Soziales. Ziel ist gesellschaftliche Teilhabe für alle, unabhängig von Herkunft, Religion, Alter oder wirtschaftlichen Mitteln. Viele Geld-, Zeit- und Ideenstifter haben dazu beigetragen, dass die Bürgerstiftung Hannover seit ihrer Gründung kontinuierlich gewachsen ist. Mehr als 1.200 Projekte förderte sie bis heute mit insgesamt mehr als fünf Millionen Euro. Zum Beispiel das Projekt "Musikpatenschaften – MUPA", das schon 350 Kindern das Erlernen eines Musikinstruments ermöglichte, deren Familien sich dies nicht leisten könnten.
"In den Mittelpunkt der Entscheidung über den Sonderpreis 2019 hat das Kuratorium in diesem Jahr das Thema – lebenswertes Miteinander – gestellt. Dafür steht die Bürgerstiftung Hannover - getragen von Bürgerinnen und Bürgern aus der Stadt und der Region Hannover. Seit ihrer Gründung 1997 als erste echte Bürgerstiftung in Deutschland ist die Bürgerstiftung Hannover kontinuierlich gewachsen. Rund 1.100 Projekte wurden seitdem gefördert. Wir möchten dieses langjährige herausragende Engagement mit der Preisverleihung würdigen", meint Dr. Wolf-Rüdiger Reinicke, Sprecher des Kuratoriums des Freundeskreis Hannover.
"Was für eine wunderbare Auszeichnung!", freut sich Dorothea Jäger, Vorstandsvorsitzende und Gründungsstifterin der Bürgerstiftung Hannover. "Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unseres bürgerschaftlichen Engagements. Es sind in der Tat ganz viele Zeit-, Geld- und Ideenspender, die sich in der Bürgerstiftung Hannover für unsere Stadt und Region einsetzen – seit mehr als 20 Jahren. Mehr Teilhabe und Lebensqualität für alle, das ist unser gemeinsames Ziel. Dank des Preises werden noch mehr Bürger von unserer Arbeit erfahren und von den vielfältigen Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden."