Spielzeit 2023/24

Das plant die Staatsoper Hannover für die kommende Saison

U-30-Ticket, neue Formate und opulente Klassiker: Der Spielplan 2023/24 der Staatsoper Hannover, den Intendantin Laura Berman gemeinsam mit Generalmusikdirektor Stephan Zilias, dem Ballettdirektor Christian Blossfeld und Matthias Brandt, Leiter von Xchange (Opern-, Tanz- und Musikvermittlung), am 20. April vorgestellt haben, zeigt sich abwechslungsreich.

Staatsoper Hannover, Fotograf: Martin Kirchner

Acht Opernpremieren, drei Ballettpremieren, acht Sinfoniekonzerte, zahlreiche Wiederaufnahmen, Programm für junges Publikum, Festivals und besondere Formate stehen auf dem Programm der Spielzeit 2023/24.

Opern-Premieren

Die Spielzeit eröffnet mit einer Neuproduktion von Richard Wagners „Parsifal“ in einer Inszenierung von Thorleifur Örn Arnarsson mit Generalmusikdirektor Stephan Zilias am Pult. Große Liebespaare der Literaturgeschichte von der Antike bis ins 20. Jahrhundert spielen in der Spielzeit 2023/24 eine prominente Rolle. Ödön von Horváths „Kasimir und Karoline“ kommen in einem neuen Musical von Jherek Bischoff als Glam-Rock-Oper für das 21. Jahrhundert in einer Inszenierung von Martin G. Berger auf die Bühne.
 
Einen weniger bekannten Blick auf die Tragödie von Romeo und Julia bietet Vincenzo Bellini in „I Capuleti e i Montecchi“ in einer Inszenierung von Michael Talke. Mit Christoph Willibald Glucks „Orfeo ed Euridice“ nähern sich im März Regisseurin Lisaboa Houbrechts und Choreograf Diego Tortelli dem Stoff gemeinsam mit Opernensemble und Staatsballett sowie Dirigent Benjamin Bayl auf neue Weise, die der tänzerischen Interpretation eine eigene ästhetische Ebene eröffnet. Aribert Reimanns „Lear“ erzählt die Shakespeare-Tragödie zwischen Machtgeilheit und Misstrauen, Eifersucht und Narzissmus, familiäre Zwänge und die Ernüchterung des Alters in monumentalen Klängen. Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“ wird im Mai von Elisabeth Stöppler inszeniert – ihre dritte Arbeit hier nach „Trionfo. Vier letzte Nächte“ und „Mefistofele“.
 
Im Ballhof wird es zwei Neuproduktionen geben: In „Turning Turandot“ befragen Olivia Hyunsin Kim, Composer in Residence in der Spielzeit 2022/23, und ihr Team Giacomo Puccinis Oper aus heutiger Perspektive. Mit der Neuproduktion „Wanda Walfisch“ für Kinder ab 6 Jahren kehrt Maria Kwaschik, Regisseurin der 2022 erfolgreich aufgeführten Instrumental-Komödie „Pinocchios Abenteuer“, zurück in den Ballhof und füllt die Bühne mit performenden Sängern und Sängeriinnen, Renaissancemusikern und -innen und Tanz zum Thema Selbstbewusstsein.

Repertoire

Dreizehn beliebte Produktionen aus den letzten Spielzeiten stehen ab dem Herbst wieder auf dem Programm: Los geht es im September mit „Carmen“, im Oktober folgen „Il Barbiere di Siviglia“ und „Die Zauberflöte“. Für junges Publikum kommen „Pinocchios Abenteuer“, das inklusive Musiktheaterprojekt „Zer-brech-lich“ und, der Klassiker zur Weihnachtszeit, „Hänsel und Gretel“ zurück. Zwei Verdi-Opern sind im Dezember und Januar wieder zu erleben: „Otello“ und „Aida“. Im Februar kommt Tschaikowskis „Eugen Onegin“ zurück, Mozarts Klassiker „Così fan tutte“ und „Le Nozze di Figaro“ folgen im April und Mai. Auch nicht fehlen dürfen „L'Elisir d'amore“ und „The Fall of the House of Usher“.

Ballett

Das Staatsballett Hannover startet in seine erste Spielzeit unter der Leitung von Christian Blossfeld als Ballettdirektor. Als erste Premiere steht ein zweiteiliger Ballettabend mit Werken von Johann Inger auf dem Programm: „Zeitlos“. Nachdem Johan Inger bereits 2010 mit Walking Mad in Hannover zu Gast war, kehrt der renommierte Choreograf nun an die Staatsoper zurück, um seine gefeierten Stücke „Tempus Fugit“ und „I New Then“ mit der Compagnie zu präsentieren.
 
Der dreiteilige Abend „Du bist so schön“ feiert die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Choreografinnen-Handschriften. Radikal meditativ, expressiv spielerisch oder als futuristische Tanzinstallation – die drei Choreografinnen Liliana Barros, Sharon Eyal und Aszure Barton laden dazu ein, unterschiedliche Konzepte von Schönheit zu entdecken, zu befragen und nicht zuletzt zu hinterfragen.
 
Mit „Hokus & Pokus“ präsentiert das Staatsballett eine abendfüllende Neukreation für Kinder ab 8 Jahren und Erwachsene. In seiner charakteristischen Handschrift zwischen Groteske und mitreißender Opulenz erzählt Jeroen Verbruggen nicht zuletzt eine Parabel darüber, wie es sich anfühlt und auswirkt, heutzutage als anders betrachtet zu werden.

Im Repertoire des Staatsballett bleiben Marco Goeckes Neukreation „A Wilde Story“, die ab September wieder zu sehen sein wird, und der dreiteilige Abend „Spiel des Lebens“ mit Choreografien von Sofia Nappi, Goyo Montero und Marco Goecke.

Sinfoniekonzerte

Von den Klassikern des Konzertrepertoires bis zur Musik der Gegenwart und einer Uraufführung: In der Konzert-Saison des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover stehen acht hochkarätige Sinfoniekonzerte an jeweils zwei Terminen auf dem Programm. Neben Generalmusikdirektor Stephan Zilias dirigieren Anna Rakitina, Roland Kluttig, Ainārs Rubiķis und Gemma New. Das Orchester begrüßt als Solisten Tine Thing Helseth, Liza Ferschtman, Pierre-Laurent Aimard, Asya Fateyeva. Sebastian Manz und aus den eigenen Reihen Min Suk Cho sowie die renommierte Videokünstlerin Akhila Krishnan, die im Rahmen der „more than music“ die Uraufführung eines Werks von Hannah Kendall visuell-performativ gestaltet.

Preis-Aktionen

Zur nächsten Spielzeit führen Staatsoper und Schauspiel Hannover eine Ermäßigung von 30% für alle Menschen unter 30 Jahren ein. Damit soll auch Berufsanfängern und Berufsanfängerinnen sowie jungen Familien der Zugang zum Theater erleichtert werden. Außerdem setzen die Häuser die erfolgreiche Aktion „Bring your friends“ bei ausgewählten Vorstellungsterminen fort: Zu jedem Vollpreisticket können bis zu fünf weitere Tickets zu je 10 Euro erworben werden.

Tickets für die Spielzeit 2023/24 sind allgemein ab 28. Juni 2023 erhältlich. Abonnenten und Inhaber der TheaterCards können vom exklusiven Vorverkauf ab 27. Juni profitieren. Am 7. Mai, 11 Uhr lädt die Staatsoper zur traditionellen Spielzeitpräsentation mit Laura Berman und dem Ensemble ein.