Kompetenznachweis Kultur

60 Jugendliche in Hannover ausgezeichnet

Für ihr Engagement wurden die Jugendlichen im Neuen Rathaus ausgezeichnet. 

Erstmals hat am 12. März Eva Bender, die neue städtische Dezernentin für Bildung und Kultur, die "Kompetenznachweise Kultur" im Neuen Rathaus verliehen. Diese gingen an mehr als 60 Jugendliche, die sich etwa im Lesementoring, dem Medienmentoring oder dem JugendKulturMentoring engagiert haben. Darüber hinaus haben auch neue Berater*innen des Kompetenznachweis Kultur ihre Zertifikate erhalten.

Eva Bender hat mehr als 60 Jugendlichen den "Kompetenznachweise Kultur" verliehen. 

Bei der Veranstaltung hat Eva Bender sowohl Jugendliche in dem bekannten Programm wie dem  "Lesementoring" als auch Jugendliche der Projekte "Medienmentoring" aus Vahrenwald und "Medien#Matrosen" aus dem Roderbruch als Teile des "JugendKulturMentoring" ausgezeichnet. In diesem Modellprojekt an verschiedenen Standorten wird überprüft, wie das seit rund 18 Jahre etablierte Lesementoring auf andere Kultursparten ausgeweitet werden kann. Darüber hinaus haben auch neue Berater*innen des Kompetenznachweis Kultur ihre Zertifikate erhalten.

Die individuellen Kompetenzprofile Kompetenznachweis Kultur sind an mehr als 60 Jugendliche aus folgenden Projekten vergeben worden:

Lesementoring

Im Lesementoring-Programm, das nun schon seit 21 Jahren ein fester Bestandteil der kulturellen Bildungsarbeit der Stadt Hannover ist, haben im vergangenen halben Jahr 48 Schüler*innen von weiterführenden Schulen (Gymnasium, IGS) Grundschulkinder betreut und mit ihnen jede Woche 1,5 Stunden lesen trainiert, sie zum Lesen motiviert, mit ihnen gespielt und dabei digitale Medien zur Motivation und Förderung eingesetzt. Die Jugendlichen bringen in das Projekt viele Kompetenzen ein und gewinnen auch einige dazu: Verantwortungsbewusstsein für die Leitung einer Kindergruppe ist Grundvoraussetzung, Durchhaltevermögen, Empathie für die Interessen und die Stimmungen der Kinder, Planungs- und Organisationsfähigkeiten für die Lesementoring-Stunden und das Lesefest, Teamgeist in der Zusammenarbeit mit der/dem Co-Mentor*in und dem Mentor*innenteam, Motivationstalent bei der Leseförderung, Konfliktfähigkeit, Kommunikationstalent, Flexibilität im Umgang mit den Kindern und Reflexionsfähigkeit bei den Feedbackgesprächen mit den Projektdozent*innen.

Einführung in das JugendKulturMentoring

Das Modellvorhaben JugendKulturMentoring, ein Pilotprojekt seit 2023, ist auf drei Jahre angelegt und wird aus dem Kulturentwicklungsplan mitfinanziert. Auf Grundlage des erfolgreichen Programms Lesementoring werden dabei neue Modelle des JugendKulturMentorings erprobt. Die vorwiegend schulischen Strukturen sollen in informelle Bildungskonzepte übergeführt werden und an bestehende Strukturen aus Schule, Jugendarbeit und Stadtteilkultur angebunden werden. Das Ziel: Jugendliche werden sich ihrer kulturellen Tätigkeit und Kompetenz bewusst und geben sie an andere Zielgruppen weiter (peer-to-peer-Gedanke).

„Vermittlung von Alltags-EDV“ (JugendKulturMentoring)

Ein Projekt des JugendKulturMentoring ist die „Vermittlung von Alltags-EDV“ im Freizeitheim Vahrenwald/Lernoase. Das Angebot im Freizeitheim Vahrenwald/Lernoase „Vermittlung von Alltags-EDV“ richtet sich an Senior*innen, die digitale Alltagsanwendungen erlernen und diese wöchentlich in generationsübergreifenden Tandems üben. Getragen wird das EDV-Training durch den ehrenamtlichen Einsatz Jugendlicher, die dank ihrer technischen Medienkompetenz individuell und bedarfsorientiert auf die Fragen der älteren Lernenden in der 1-zu-1-Betreuung eingehen. Dabei gewinnen die Jugendlichen Einblicke in die Medienpädagogik, schulen ihre Kommunikationskunst und werden auf gesellschaftliche Teilhabe im Kontext der Digitalisierung sensibilisiert.

MEDIEN#MATROSEN (JugendKulturMentoring)

Als zweite Gruppe bekommen die MEDIEN#MATROSEN im Kulturtreff Roderbruch im JugendKulturMentoring ihre Kompetenznachweise Kultur. Bei den MEDIEN#MATROSEN handelt es sich um ein so genanntes Buddy-Projekt, bei dem sich jeweils zwei ältere Schüler*innen (Captains) aus dem 10. Jahrgang eigenverantwortlich über ein halbes Jahr um sechs bis acht jüngere Schüler*innen aus den 5. und 6. Jahrgängen kümmern. Die Jugendlichen hab en im Vorfeld in der ersten Projektphase innerhalb eines Jahres den kreativen Umgang mit dem iPad gelernt. Dazu gehören Fotografie und Bildbearbeitung, Film und Filmschnitt, Musik(-produktion), Comic und Kunst sowie Actionbound als übergreifendes Element. In der zweiten Projektphase haben sie spielerisch in Kleingruppen ihr neues Wissen und eigenes Interesse an die Kinder (Matrosen) vermittelt. Das Projekt MEDIEN#MATROSEN wurde als „zweijähriger“ Wahlpflichtkurs (WPK) mit zwei Unterrichtsstunden pro Woche an der IGS Roderbruch implementiert.

Zertifikate für Berater*innen

Am Ende haben auch noch drei Kulturschaffende ihre Zertifikate als Berater*innen des Kompetenznachweis Kultur aus Hannover verliehen bekommen.

Hintergrund

Der "Kompetenznachweis Kultur" ist ein von der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung entwickelter Bildungspass und ein anerkanntes Instrument in der kulturellen Bildung.