Landeshauptstadt Hannover stellt neues Karriereportal vor
Unter dem Titel „Zukunft Personal – Masterplan 2025“ hat die Landeshauptstadt Hannover (LHH) im Februar vergangenen Jahres ein ambitioniertes Konzept zur Neuaufstellung ihres Personalmanagements vorgestellt. Mit einem neuen Karriereportal und einem neuen digitalen Bewerbungsmanagement ist nun die nächste Etappe in der Umsetzung des Masterplans eingeläutet worden, wie die Stadt am 5. Juli im Rahmen einer Pressekonferenz erklärte.
Für den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Belit Onay, ist dies ein wichtiger Meilenstein: „Die Gewinnung und Bindung von qualifiziertem und motiviertem Personal ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunftsgestaltung aller städtischen Aufgaben und somit für die Stadtgesellschaft. Als öffentliche Arbeitgeberin konkurrenzfähig und attraktiv auf einem hart umkämpften Arbeitsmarkt zu sein, ist von enormer Wichtigkeit für die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit der Landeshauptstadt Hannover“, so Onay. „Die Maßnahmen im Masterplan bieten Lösungsansätze dafür. Mit dem neuen Karriereportal und dem digitalen Bewerbungsmanagement machen wir weitere wesentliche Fortschritte", erklärte Onay bei der Pressekonferenz im Neuen Rathaus.
Portal und Bewerbungsmanagement als Service-Leistung
Das Karriereportal und das neue Bewerbungsmanagement bieten den Nachwuchs- und Fachkräften die Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert zu bewerben. Das Portal bündelt alle relevanten Informationen und bietet zum Beispiel eine Übersicht über Stellenangebote, Ausbildungsplätze oder duale Studienangebote. Darüber hinaus sind dort Hintergrundinformationen zur Stadtverwaltung als Arbeitgeberin und zu ihren verschiedenen Berufsbildern zu finden.
Mithilfe weniger Klicks kann das Personalmanagement Stellenausschreibungen erstellen und veröffentlichen, automatisiert mit den Bewerber*innen kommunizieren und schneller über Stellenangebote informieren. Künftig werden alle Bewerbungen bei der Landeshauptstadt digital über das neue Managementsystem abgewickelt. „Damit soll eine hohe Prozessqualität und die unmittelbare Auskunft über den Bewerbungsstand gewährleistet werden“, erklärte Matthias Görn, Fachbereichsleiter Personal und Organisation. „Wir verbessern die Qualität und Effektivität der Fachkräfte-Gewinnung und gestalten unser Personalwesen serviceorientierter“, so Görn.
Masterplan 2025 – erfolgreiche Zwischenbilanz
Neben dem Karriereportal hat der Masterplan 2025 viele weitere Bausteine. Die Stadt stärkt die Personalbindung, hat ein Karriere-Center aufgebaut und beschleunigt die Besetzungsverfahren für vakante Stellen. Mit dem bereits im Oktober gegründeten Karriere-Center gelingt es, Stellen besser zu besetzen. Es bündelt die Expertise des Personalwesens und setzt statt der klassischen Stellenanzeige stärker auf eine direkte Ansprache von potentiellen Kandidat*innen.
„Der Masterplan greift“, bilanzierte Personaldezernent Prof. Dr. Lars Baumann. Moderne Arbeitsmöglichkeiten wie Homeoffice, mobiles und agiles Arbeiten, flexible Büros sowie IT-Ausstattungen in einem kollegialen und wertschätzenden Umgang sorgten dafür, dass die Landeshauptstadt als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen werde, so Lars Baumann.
Besonderer Fokus auf Aus- und Fortbildung
Um den Folgen des Fachkräftemangels entgegen zu wirken, setzt die Landeshauptstadt auch einen besonderen Fokus darauf, Nachwuchs- und Fachkräfte zu fördern. „In der öffentlichen Verwaltung entstehen Lücken, da in den kommenden Jahren viel Personal in den Ruhestand geht. Die LHH ist als Arbeitgeberin im öffentlichen Dienst mit Bindung an das Tarifrecht weniger flexibel als die private Wirtschaft und ist somit in einigen Berufsgruppen weitaus stärker von dem aktuellen Fachkräftemangel betroffen. Der wird immer deutlicher spürbar“, so Lars Baumann.
Vor diesem Hintergrund hat die Landeshauptstadt neue duale Studiengänge und Stipendien für das Ausbildungsjahr 2024 eingeführt. Erstmals werden Plätze in den dualen Studiengängen „Bauingenieurwesen“ und „Soziale Arbeit“ besetzt. Während der Bewerbungsprozess für das Fach „Bauingenieurwesen“ gerade anläuft, konnte die LHH für das Fach „Soziale Arbeit“ bislang rund 200 Bewerbungen auf elf Stellen verzeichnen. Auch übernimmt die LHH die Lehrmittel der Azubis und Studierenden und bietet ihnen komfortablen und preisgünstigen Wohnraum im Rahmen des Projektes „Homebase“ an.
Mehr besetzte Stellen trotz Fachkräftemangel
Neben der Gewinnung von Nachwuchskräften hat die LHH zusätzlich den Quereinstieg in die Verwaltung in bestimmten Bereichen vereinfacht. Sie ist damit Vorreiter unter den niedersächsischen Kommunen. So verstärken beispielsweise rund 30 Quereinsteiger*innen seit einigen Monaten die städtische Wohngeldstelle.
Bis zum 31. Mai 2024 waren bei der Landeshauptstadt rund 10.200 Stellen besetzt. Zwischen Dezember 2022 und Mai 2024 ist es gelungen über 350 zusätzliche Stellen zu besetzen. Damit liegt die Zahl der Neueinstellungen inzwischen deutlich höher als die Zahl der Abgänge. „Das zeige, dass die Personalstrategie der LHH die beabsichtigten positiven Wirkungen entfaltet“, resümierten Lars Baumann und Matthias Görn. Allerdings bestehe auch weiterhin ein hoher Bedarf in den sozialen Berufen wie Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und Pfleger*innen sowie in technischen Berufen, in der IT oder auch im Gartenbau.“
Karriereportal der Landeshauptstadt Hannover
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