Perspektiven zur Integration in den Arbeitsmarkt

Qualifizierungsprojekt für Menschen mit Migrationsgeschichte

Zwölf Teilnehmende sind bei dem einjährigen maßgeschneiderten Fortbildungsprogramm dabei, das Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte fit machen soll für den Arbeitsmarkt. Mit dem „Job-Pilot 360°“ wollen die zwei größten Arbeitgeber*innen in Hannover, die Landeshauptstadt Hannover und Volkswagen Nutzfahrzeuge, diese Menschen beim Karrierestart unterstützen. Am Donnerstag,  16. November 2023, gab es ein erstes Treffen im Neuen Rathaus mit Fachberater*innen und Sozialarbeiter*innen. Auf dem Programm stehen in den nächsten Monaten Kommunikationstrainings, fachliche Beratungen, Praktika und Hospitationen.

Kick-off Termin des Karriere-Start Programms für Menschen mit Migrationsgeschichte der Landeshauptstadt Hannover und Volkswagen Nutzfahrzeuge.

Matthias Görn, Fachbereichsleiter Personal und Organisation der Landeshauptstadt Hannover betonte die Bedeutung des Projektes: „Die interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung ist ein zentraler Bestandteil unseres Handelns. Mit dem Projekt ‚Job-Pilot 360°‘ eröffnen wir Möglichkeiten für Menschen mit Migrationsgeschichte und schaffen Perspektiven, um den Fachkräftebedarf in Zukunft zu decken. Das Projekt integriert sich hervorragend in unseren Gesamtplan ‚WIR 2.0‘, mit dem wir Integration und Zuwanderung in Hannover gestalten wollen.“

„Für uns ist Nachhaltigkeit mehr als Umweltschutz“, erklärt Dr. Susanne Leifheit, Leitung Außenbeziehungen & Nachhaltigkeit bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. „Gesellschaftliche Verantwortung an unseren Standorten zu übernehmen hat bei Volkswagen Nutzfahrzeuge Tradition. Seit 2015 engagieren sich der Volkswagen Konzern und auch die Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge in der Geflüchtetenhilfe mit bedarfsgerechten Projekten. Ich wünsche allen Teilnehmenden ein hilfreiches Job-Pilot 360° Programm und einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt.“ so Leifheit weiter.

Unterstützung durch Sozialarbeiter*innen

Nachdem die individuellen Bildungsbiographien und beruflichen Ziele der Teilnehmenden aufgenommen wurden, hat ein Expertenteam die Menschen in drei Fachgruppen eingeteilt. In diesen werden jeweils drei bis fünf Teilnehmende durch Fachberater*innen bzw. Sozialarbeiter*innen in den Bereichen IT, Verwaltung, Soziale Berufe und Technik beraten und qualifiziert.

Sowohl bei der Stadt als auch bei Volkswagen Nutzfahrzeuge sind bestimmte Berufsfelder als Entwicklungsziele für Ausbildungs- oder Arbeitsplätze identifiziert worden, beispielsweise Verwaltungsfachwirt*in, Stadtsekretäranwärter*in, Pflegefachkraft oder Mechatroniker*in, Industriemechaniker*in, Elektroniker*in für Automatisierungstechnik.

Die Sozialarbeiter*innen unterstützen in der Kommunikation mit Behörden zu verschiedenen Themen, beispielsweise Aufenthaltsstatus, Arbeitserlaubnis, Leistungsbezug während des Projektes oder ähnliches. Neben dem regelmäßigen Austausch in den Fachgruppen finden alle zwei Wochen gemeinsame Termine, wie beispielsweise Sprachstanderhebungen, Kommunikationstrainings und Bewerbungstrainings statt. Ab März bzw. April 2024 sind erste Praktika, Hospitationen oder Berufseinstiege bei der Stadt Hannover und Volkswagen geplant.

Einjähriges Fortbildungsprogramm bereitet auf weitere Berufstätigkeit vor

Insgesamt haben sich auf den Aufruf für das Projekt mehr als 50 Interessent*innen gemeldet. Die ausgewählten Teilnehmenden haben bereits ausreichende Sprachkenntnisse und konkrete berufliche Vorstellungen. Alle Interessent*innen, die nicht in das Projekt aufgenommen werden konnten, werden von der Fachstelle für Migrationsberatung weiterhin beraten und u.a. in Sprachkurse oder Schulpraktika vermittelt.

Durch dieses speziell konzipierte einjähriges Fortbildungsprogramm sollen Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte auf ein Einstiegsqualifizierungsjahr, einen Praktikums-, Ausbildungs-, Arbeits- oder Studienplatz vorbereitet werden. Die Konzern Flüchtlingshilfe fördert das Projekt finanziell, die Landeshauptstadt Hannover investiert mit Kosten für Personal und Projektbegleitung.