Zum Fachtag "Armut und Teilhabe" hatte das Sozialdezernat der Landeshauptstadt Hannover Fachplaner*innen und Vertreter*innen politischer Gremien, Wohlfahrtsverbände, Vereine, Initiativen sowie die Wohnungswirtschaft eingeladen. Mehr als 150 engagierte und interessierte Personen aus der Stadtgesellschaft Hannovers folgten der Einladung.
Hannoversche Handlungsspielräume
Sozialdezernentin Sylvia Bruns machte deutlich, dass es strukturelle Armut seit Jahrzehnten in allen Teilen des Landes gäbe und sie zwar nicht allein auf lokaler Ebene bekämpft werden könne. Es gelte aber, alle lokalen Hebel zu identifizieren und zu nutzen. Im Mittelpunkt des Fachtags standen daher hannoversche Handlungsspielräume. „Unser Ziel kann, soll und muss es sein, Teilhabe und Zugangschancen zu erhöhen, maximale Teilhabe auch bei wenig Geld zu ermöglichen oder umgekehrt, niemanden in Armut auszuschließen“, so Sylvia Bruns.
Hohe Dunkelziffer
Die Koordinationsstelle Sozialplanung stellte vor, welche und wie viele Personen in Hannover zählbar von Armut betroffen sind. Sie machte auf die hohe Dunkelziffer von Armutsbetroffenen aufmerksam, die in keiner Statistik zu finden sind. „Wir müssen alle in den Blick nehmen, die aus materiellen Gründen von Teilhabe ausgeschlossen sind“, so Elke Sauermann von der Koordinationsstelle Sozialplanung bei der Landeshauptstadt Hannover, in ihrem Vortrag.
Anschließend berichteten Praktiker*innen aus der Quartiers- und Beratungsarbeit der Stadt aus ihrem Arbeitsalltag. Es ging unter anderem darum, wie Armut in der sozialen Arbeit sichtbar ist, etwa in der Gemeinwesenarbeit, in Familienzentren oder in der Einzelfallhilfe und Krisenintervention des kommunalen Seniorenservice. Auch die Alltagshürden für Armutsbetroffene und die Teilhabeansätze waren Themen. Ebenso die strukturellen Hürden für Armutsbetroffene sowie Akteur*innen.
In vier parallelen Workshops diskutierten die Teilnehmer*innen zu den Fragestellungen „Armut und Teilhabe in Hannover – Was läuft gut? Wo müssen wir noch besser werden? Welches sind die dringendsten Probleme, die bearbeitet werden müssen?"
Sylvia Bruns: Armut und Teilhabe gemeinsam begegnen
Bruns fasste am Ende des Fachtags zusammen: „Dem Thema Armut und Teilhabe können wir am besten gemeinsam begegnen. Sie alle sind wichtig, um maximale Teilhabe aller in Hannover zu ermöglichen“. Die Sozialdezernentin kündigte an, dass die Ergebnisse des Tages in den vom Rat beschlossenen und gemeinsam zu erarbeitenden Aktionsplan „gegen Armut“ bzw. für mehr Teilhabe und mehr Armutsprävention einfließt.