Stadtbäume in Hannover

Stadt überprüft Baumstandorte

Der städtische Fachbereich Umwelt und Stadtgrün führt auch in diesem Jahr wieder viele Maßnahmen durch, um den Zustand der Straßenbäume in Hannover zu verbessern. Eine davon sind die sogenannten "Baumstandortsanierungen", die am 23. Mai in der Brehmstraße und Am Lindener Berg durchgeführt wurden.

 

Etwa 50 Baumstandorte lässt die Stadt jedes Jahr auf diese Weise sanieren. 

Die Straßenbäume stehen vor dem Hintergrund des hohen Versiegelungsgrades und des Klimawandels unter Dauerstress. Häufig ist nicht genügend Wurzelraum für die Entwicklung der Bäume im Straßenraum vorhanden und zudem die Wasserversorgung und der Lufthaushalt eingeschränkt, so dass die Vitalität der Bäume im Laufe der Zeit abnimmt. So auch am Lindener Berg oder an der Brehmstraße im Stadtteil Bult. Die Kastanien in der Brehmstraße leiden zudem unter einem Bakterium namens Pseudomonas, was ihren schlechten Zustand erklärt. Zahlreiche Baumkrankheiten werden durch schlechte Umwelt- und Standortbedingungen begünstigt, was eine Baumstandortsanierung zu einer bedeutenden Maßnahme für die Verbesserung der Baumvitalität macht.

Hinweisen wird nachgegangen

Die zu sanierenden Baumstandorte werden fortlaufend bei den Baumkontrollen durch die Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün, bei Straßenbegehungen durch den Fachbereich Tiefbau oder durch Hinweise von aufmerksamen Bürger*innen aufgenommen. 

Arbeiten in den Stadtteilen Linden und Bult

Am Lindener Berg werden fünf einzelne Baumstandorte zu einer zusammenhängenden offenen Fläche zusammengeführt, dabei werden ca. 120 Quadratmeter Bodenfläche entsiegelt. In der Brehmstraße werden die rund 60 Baumstandorte ebenfalls bestmöglich zu einem zusammenhängenden Grünstreifen verbunden. Zufahrten zu Grundstücken bleiben dabei unberührt. Auf die so entstehenden Freiflächen wird eine Blühmischung eingesät, die auf die heimischen Insekten in Hannover abgestimmt ist.
Je nach Anforderungen an die Verkehrsflächen ist eine solch optimale und großzügige Sanierung und Entsiegelung nicht immer möglich. Es wird deshalb immer nach individuellen Lösungen gesucht.

So verläuft eine Sanierung von Baumstandorten

Für die Sanierung der vorhandenen Baumstandorte wird zunächst mit Spezialmaschinen, wie einem Saugbagger, der vorhandene Boden sorgfältig entfernt, ohne die Baumwurzeln zu beschädigen. Die den Baum umgebenden Baumscheiben werden vergrößert, um so eine bessere Bodenbelüftung und das Versickern von Regenwasser zu ermöglichen und die Bodenverdichtung zu reduzieren. Anschließend werden die Baumscheiben mit einem geeigneten neuen Substrat aufgefüllt, durch das die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen verbessert wird. Ziel ist, dass die Baumwurzeln sich besser entwickeln und dadurch das Wachstum des Baumes optimiert wird. So erhalten die Straßenbäume eine neue Chance, sich unter verbesserten Bedingungen zu etablieren und länger zu leben. 

Straßenbäume leisten wertvollen Beitrag für das Stadtklima

Die Erhaltung von vorhandenen Straßenbäumen hat eine hohe Priorität für den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün. Denn die Stadtbäume, vor allem der Altbaumbestand, leisten einen wertvollen Beitrag für das Stadtklima und sie sind ein wesentlicher Baustein für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Denn Bäume mit einer Standzeit von mehr als 40 Jahren leisten, im Vergleich zu Jungbäumen, einen vielfach höheren Beitrag zur Kühlung der Stadt im Sommer durch Verdunstung, als Schattenspender und bei der Wasseraufnahme von Niederschlagswasser. Gleichzeitig wird durch Entsiegelung ein Beitrag zum Regenwassermanagement geleistet.