Karikatur & Satire
"Oh, eine Dummel!" - Wanderausstellung zu Rechtsextremismus & Menschenfeindlichkeit
Die Wanderausstellung "Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire" macht Station in Hannover. Sie wird am Montag, 5. Juli, um 19 Uhr im Stadtteilzentrum Ricklingen eröffnet und ist bis Donnerstag, 15. Juli, wochentags zu sehen.

"Oh, eine Dummel!" - Wanderausstellung zu Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
Anmeldung
Für die Eröffnung bitte unter Telefon: 168-49595 oder E-Mail: fzh-ricklingen@hannover-stadt.de anmelden.
"Oh, eine Dummel!" ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von ca. 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlern*innen sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen, können sich die Ausstellungsbesucher*innen mit den typischen, allzu simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen.
Dem Betrachtenden bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken und dies soll zum Ausgangspunkt genommen werden, um über die Entstehung und über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem etwas entgegensetzen kann. Das speziell für diese Ausstellung erarbeitete didaktische Material begleitet diese Prozesse.
Die Wanderausstellung eignet sich insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder Jugendgruppen - aber auch für Erwachsene. Sie wird mit speziell erarbeitetem didaktischem Material begleitet. Gruppen nur mit Anmeldung unter Telefon 168-49595 oder E-Mail fzh-ricklingen@hannover-stadt.de.

Herrmanns Weltbild
Die Präsentation
Die in der Ausstellung gezeigten Karikaturen sind verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen entnommen und stammen u.a. von Ralph Ruthe, Harm Bengen, Paolo Calleri, Christian Eckert (Ecki), Martin Erl, Timo Essner, Marcus Gottfried, Achim Greser & Heribert Lenz, Marian Kamensky, Thomas Körner, Kostas Koufogiorgos, Kricke, Martina Laser (Martinchen), Piero Masztalerz, Schwarwel, Martin Perscheid, Andreas Prüstel, Klaus Plaßmann, Josef Schewel, Karsten Schley, André Sedlaczek, Klaus Stuttmann und Freimut Woessner.
Die satirischen Beiträge setzen sich vor allem aus Beiträgen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens (z.B. NDR, Extra3 / ZDF, Die Anstalt etc.) zusammen. Abgerundet wird die Ausstellung durch gegenständliche, "real"-satirische Auseinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit. So wird ein Film über den "unfreiwilligen Spendenlauf von Wunsiedel" sowie "Devotionalien" des Satire-Labels "Storch Heinar" gezeigt, das als Antwort auf die unter Rechtsextremen beliebte Mode-Marke "Thor Steinar" gegründet wurde.
Begleitprogramm
Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehört auch eine eigens dafür entwickelte Ausstellungszeitung, die neben einer Auswahl von Karikaturen auch Zitate unterstützender Künstler*innen wie Culcha Candela, Clueso, Cro, Jella Haase, Milky Chance, die Toten Hosen und Karolin Herfurth sowie Interviews zum Thema Rechtsextremismus enthält. Der Autor, Musiker, Filmemacher und Cartoonist Ralph Ruthe, der mit seinem "Dummel"-Cartoon der Ausstellung seinen Titel verliehen hat, ist in der Zeitung mit einem Interview vertreten. In rechtsextremen Erscheinungen sieht er eine Gefahr, gegen die er sich als öffentliche Person positionieren müsse: "Hassen ist so einfach. Um zu hassen muss man nichts können. Jede Dummel kann hassen. Hass auf Asylanten, Hass auf Homosexuelle, Hass auf ‚die Ausländer‘. Ich verstehe, wenn manche Leute wütend sind. Das bin ich auch manchmal. Und Wut kann etwas Gutes sein, ein Antrieb für etwas Konstruktives, der Schubs den man braucht, um Dinge zu verändern. Hass allerdings führt niemals zu etwas Gutem. Sei keine Dummel!"
Schirmherr Kultusminister Grant Tonne
Der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne hat die Schirmherrschaft für die Wanderausstellung übernommen: "Menschenfeindliche Einstellungen und Ideologien der Ungleichwertigkeit sind stärker in der Gesellschaft verbreitet, als das gemeinhin angenommen wird. Verschiedene Studien haben dies in den letzten Jahren immer wieder gezeigt. Es gilt daher genau hinzuschauen und aufmerksam zu sein: Die verschiedenen Formen und Ausprägungen von Menschenfeindlichkeit sind nicht vereinbar mit den Regeln eines friedlichen, toleranten, auf Teilhabe und Anerkennung basierenden Zusammenlebens in einer demokratischen, weltoffenen und vielfältigen Gesellschaft. Für eine solche Gesellschaft setzt sich die Niedersächsische Landesregierung und setze auch ich mich persönlich mit Nachdruck ein. Daher habe ich sehr gerne die Schirmherrschaft über die Wanderausstellung übernommen. Genau hinschauen und aufmerksam sein, das ist auch eine gute Maßgabe für den Gang durch die Ausstellung."
Konzeption
Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle. Bereits in der Zeit von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt 21 Standorten hat sie über 25.000 Besucher*innen erreicht. Seit April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung bundesweit durch Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser, Jugendeinrichtungen, Galerien usw.
Gefördert wurde diese Aktualisierung durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover.
Weitere Ausstellungstermine der Wanderausstellung "Oh eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire" gibt es auf www.dummel-ausstellung.de.
Darüber hinaus kann die Ausstellung für weitere Orte gebucht werden. Es besteht außerdem die Möglichkeit begleitender Aktionen, Führungen und Schulungen. Interessierte können sich an das Projektteam der Ausstellung wenden:
Juliane Vieth
c/o CD-Kaserne gGmbH
Tel. 05141-97729-25
(j.vieth@cd-kaserne.de)