Biodiversität

3.000 junge Eichen in Hannovers Stadtwäldern

Die Stadt forstet auf: Bis Ende März werden derzeit rund 3.000 junge Eichen in Hannovers Wäldern gepflanzt. Zwei Drittel davon werden die Eilenriede bereichern. Ziel ist es, die ökologisch sehr wertvolle Baumart dauerhaft in den Wäldern zu halten und damit die Biodiversität zu fördern. Diese groß angelegte Pflanzaktion kostet rund 14.000 Euro.

Sabine Tegtmeyer-Dette: "Ein Fehlen der Eiche würde sich gravierend auf die Biodiversität auswirken. Deshalb ist es wichtig, hier einzugreifen."

"Die Maßnahme ist wichtig für eine 'standfeste Zukunft' unserer Stadtwälder und für eine größere biologische Vielfalt in der Stadt", unterstreicht Hannovers Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette und führt weiter aus: "Circa 500 Tiere wie etwa Hirschkäfer, Eichelhäher und Mittelspecht haben sich für ihre Nahrungsaufnahme auf die Eiche spezialisiert und sind damit entweder ausschließlich oder zumindest sehr stark von dieser Baumart abhängig. Ein Fehlen der Eiche würde sich gravierend auf die Biodiversität auswirken. Deshalb ist es wichtig, hier einzugreifen."

Drei trockene Jahre führten zu Ausfällen

Durch die Witterungsextreme in den vergangenen drei Jahren wurden zahlreiche Bäume in den Stadtwäldern Hannovers stark geschädigt oder sind komplett abgestorben, sodass viele von ihnen gefällt werden mussten. Das Dürrejahr 2018 war deutschlandweit gesehen das wärmste und sonnigste Jahr seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen. Es zählte zudem zu den niederschlagsärmsten und trockensten Jahren. Auch die Jahre 2019 und 2020 brachten, im Vergleich zum langjährigen Mittel, bis September 2020 deutlich zu geringe Regen- und Schneemengen. Bis März 2021 mussten in allen städtischen Wäldern und Landschaftsräumen insgesamt rund 1.135 kranke und abgestorbene Bäume, überwiegend Buchen und Birken, gefällt werden, die andernfalls im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht eine potenzielle Gefahr für Menschen dargestellt hätten.

Schäden der Vorjahre als Chance

Die entstandenen Lichtschächte im Wald sollen jetzt dafür genutzt werden, die ökologisch sehr wertvolle Baumart Eiche dauerhaft im Wald zu erhalten. Die Eiche ist als Lichtbaumart, also als ein Baum, der viel Sonnenlicht benötigt, nicht in der Lage, sich in den schattigen Wäldern Hannovers zu verjüngen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen in den städtischen Naturwaldflächen belegen, dass die Art ohne menschliche Hilfe in den nächsten Jahrzehnten aus Hannovers Stadtwäldern verschwinden würde.

Um die jungen Eichen vor der Konkurrenzvegetation zu schützen und um ihnen mit einem "Gewächshauseffekt" einen gewissen Vorsprung zu gewähren, werden sie in sogenannte Wuchshüllen gepflanzt. Das sind Hülsen aus Pappe oder aus biologisch abbaubarem Kunststoff. Ein weiterer Vorteil dieses Schutzes ist, dass die Jungbäume so nicht von Mäusen oder anderen Tieren verbissen werden.

Arbeiten begannen Ende März

Begonnen hat die Pflanzung der rund 3.000 Eichen in Hannovers Stadtwäldern am 22. März in der Vorderen Eilenriede. Allein 1.500 junge Bäume kommen in die nördliche Eilenriede. 500 Eichen werden in der südlichen Eilenriede gepflanzt, weitere 1.000 werden in den Forstorten Große Heide und Mecklenheide gesetzt.

Insgesamt werdenrund 3.000 junge Eichen in Hannovers Wäldern gepflanzt.