Frauenfigur nach rund 40 Jahren zurück in Engesohde
Eine mehrere Jahrzehnte abwesende, vom hannoverschen Bildhauer Karl Gundelach erschaffene Frauenfigur kehrt an ihren ursprünglichen Ort auf dem Stadtfriedhof Engesohde zurück.
Skulptur von Künstler Karl Gundelach auf dem Stadtfriedhof Engesohde
Hintergrund
Der Bankier Karl Bartels erwarb 1903 auf dem Stadtfriedhof Engesohde eine Familiengrabstätte und ließ dort ein imposantes Grabmal für seine Familie errichten. Dazu gehörte auch eine Skulptur, die von dem hannoverschen Bildhauer Karl Gundelach (1856 bis 1920) geschaffen wurde. In den 1980er-Jahren gab die Familie die Grabstätte an das damalige Friedhofsamt zurück. In diesem Zusammenhang ließ sie auch die Skulptur abbauen und stellte sie im Garten des familiären Wohnhauses in der Nähe von Hamburg auf.
Die heutigen Nachfahren von Karl Bartels entschieden sich jetzt dafür, die Skulptur des Künstlers in Form einer Schenkung an die Landeshauptstadt Hannover zurückzugeben, damit sie wieder an ihrem ursprünglichen Platz steht. In diese Rückführung wurde auch die Gesellschaft für Denkmalpflege Niedersachsen einbezogen. Diese stellte den Kontakt zu der "Horst und Dr. Ingrid Falkenreck-Stiftung" her, die die Kosten für die Rückholung der Figur, deren Reinigung und Befestigung auf der ursprünglichen Grabstätte übernahm.
Lothar Pollähne (Bezirksbürgermeister Südstadt-Bult), Dr. Ingrid Falkenreck („Horst und Dr. Ingrid Falkenreck-Stiftung“) und Siegfried Janke (Gesellschaft für Denkmalpflege Niedersachsen) vor der enthüllten Skulptur.
"Ein Friedhof ist ein Ort der Geschichte. Für Hannover ist gerade der unter Denkmalschutz stehende historische Stadtfriedhof Engesohde, der in den Jahren 1861 bis 1864 nach Plänen des Stadtbaumeisters Ludwig Droste angelegt wurde, von herausragender Bedeutung für die Stadt- und Kulturgeschichte. Die Wiederherstellung eines ursprünglichen Zustands ist dabei aus historischen Gründen eine besondere Bereicherung", betont Cordula Wächtler, Bereichsleiterin Städtische Friedhöfe. Die Unterschutzstellung des Grabmals als Einzeldenkmal wurde vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Aussicht gestellt. Mit der offiziellen Enthüllung bedankt sich die Landeshauptstadt Hannover bei den Spender*innen.