Die LHH hatte im März dieses Jahres Fördermittel in Höhe von 8,5 Millionen Euro bei einem vom Rat der Stadt genehmigten Gesamtprojektvolumen von gut 13 Millionen Euro beantragt. Die tatsächliche Förderhöhe und die Förderquote werden im Rahmen des in den kommenden Monaten anschließenden Antragsverfahrens mit und bei der KfW Bankengruppe festgelegt.
OB Onay: "Unser Konzept hat überzeugt"
"Wir freuen uns über den positiven Bescheid aus Berlin. Unser Konzept hat überzeugt. So können wir dazu beitragen Hannover und unsere Innenstadt mit Smart City-Lösungen fit für die Zukunft machen. Gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wollen wir digitale Möglichkeiten nutzen, um unsere Stadt effizienter, resilienter und nachhaltiger zu gestalten. Auch die wertvollen Erkenntnisse, die wir durch den aktuell laufenden Innenstadtdialog gewinnen, sollen in die Projektumsetzung einfließen", so Oberbürgermeister Belit Onay.
Digitale Anwendungen und Konzepte sollen Hannover stärken
Smarte, digitale Anwendungen und Konzepte sollen während der Projektlaufzeit in den kommenden fünf Jahren entscheidend dazu beitragen, Hannover als lebenswerte und attraktive Stadt zu stärken. Dabei steht der Mensch und nicht die Technik im Mittelpunkt. Der räumliche Fokus der Smart City-Aktivitäten des Förderprojekts liegt zunächst auf dem hannoverschen Zentrum. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ist der Handlungsdruck hier besonders hoch.
Mehrwert für Innenstadt soll entstehen
Grundlage der geplanten Maßnahmen sind in vielen Bereichen digitale Infrastruktur und aussagekräftige Daten, die erfasst und ausgewertet werden müssen. Aber auch Klimafolgeanpassungen wie die Schaffung ausreichender Schattenplätze oder intelligentes Regenwassermanagement sind projektierte Ziele. Im Verbund mit dynamischer Flächenbewirtschaftung und klugen Logistiklösungen soll ein Mehrwert für die gesamte Innenstadt entstehen.
Bestehende Projekte werden erweitert
Bereits bestehende smarte Konzepte und Projekte wie die Verwaltungsstrategie zur Digitalisierung der LHH, das 3-D-Modell der Stadt als “digitaler Zwilling“, das Verkehrsmanagementsystem "HannoVerKehr" oder die Initiativen "Urbane Logistik Hannover" und „Lust auf Fahrrad“ gilt es nun weiterzuentwickeln und zukunftsorientiert zu erweitern.
Hintergrund
Der Aufruf des BMI steht unter dem Leitthema "Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft". Auf den Aufruf hatten sich 94 Städte, Kreise und Gemeinden sowie interkommunale Kooperationen aus ganz Deutschland beworben, von denen 28 ausgewählt wurden. Für die dritte Staffel stehen 300 Millionen Euro Programmmittel zur Verfügung. Die Bundesregierung hatte mit dem Konjunktur- und Zukunftspaket im Juni 2020 beschlossen, die Förderung der Modellprojekte Smart Cities fortzusetzen und auf insgesamt 820 Millionen Euro aufzustocken.
Mit den Modellprojekten Smart Cities unterstützt die Bundesregierung Kommunen dabei, die Digitalisierung strategisch im Sinne einer integrierten, nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu gestalten. Die Modellprojekte Smart Cities entwickeln und erproben sektorenübergreifende digitale Strategien für das Stadtleben der Zukunft. Die geförderten Projekte sollen aufzeigen, wie die Qualitäten der europäischen Stadt in das Zeitalter der Digitalisierung übertragen werden können.
Die Förderentscheidung beruhte auf einem mehrstufigen Prüfprozess. Alle Bewerbungen wurden von je zwei externen Fachgutachtern anhand der veröffentlichten zwölf Kriterien und des Leitthemas bewertet. Auf dieser Basis entschied eine elfköpfige Jury unter Vorsitz von Bau-Staatssekretärin Anne Katrin Bohle. Der Jury gehörten Vertreter*innen der Wissenschaft, der Politik und der kommunalen Spitzenverbände an.
Mit der fachlichen Begleitung der Modellprojekte Smart Cities und der Einrichtung einer Koordinierungs- und Transferstelle hat das BMI ein Konsortium aus DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), Fraunhofer, Difu (Deutsches Institut für Urbanistik), Creative Climate Cities und Prognos sowie weiteren Partner*innen beauftragt. Damit wurden nun auch die Voraussetzungen für den Ausbau des Wissenstransfers in die Breite der kommunalen Landschaft geschaffen.