Modellversuch

Infektionsschutzampeln in Schulen

Die Landeshauptstadt Hannover nimmt an einem Modellversuch teil und testet insgesamt 119 Infektionsschutzampeln der Firma Fabmaker in Kooperation mit der Technischen Universität Braunschweig. 

(von links) Rita Maria Rzyski (Dezernentin für Bildung, Jugend und Familie), Prof. Dr. Meinhard Schilling (TU Braunschweig) und Dean Ciric (Gründer Fabmaker GmbH)

Passgenaue Lüftungsintervalle dank einer individuellen Auswertung der Raumluft: Die Landeshauptstadt Hannover hat seit Anfang November insgesamt 119 Infektionsschutzampeln an (Grund-) Schulen und weiteren Einrichtungen aufgestellt. Damit nimmt die Landeshauptstadt an einem Modellversuch zur Infektionsprävention teil. Mit den Geräten ausgestattet wurden folgende Grundschulen: Am Welfenplatz, Egestorfschule, Mühlenweg und der Primarbereich der IGS Roderbruch. Außerdem stehen solche Ampeln nun auch im Familienzentrum Rotekreuzstraße, dem Jugendzentrum Roderbruch und dem Spielpark List. Die Kosten von rund 50.000 Euro trägt die Landeshauptstadt Hannover; das Land Niedersachsen übernimmt davon jedoch rund 80 Prozent entsprechend der „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von technischen Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften an Schulen“. 

Die Technik
Die neuen Infektionsschutzampeln erfassen die Raumgröße, die Anzahl der darin befindlichen Personen, die Temperatur, die Anzahl der Fenster, die Luftfeuchtigkeit sowie die Lautstärke in einem Raum. Diese Werte werden über einen Algorithmus verarbeitet, woraus sich eine objektive Bewertung der Raumbelüftung und des Lüftungsverhaltens, das daraus resultierende jeweilige Infektionsrisiko, der maximalen Personenanzahl in einem Raum nach dem Infektionsschutzes sowie Informationen zur Behaglichkeit ergeben. 

Bei einem gemeinsamen Termin mit Bildungsdezernentin Rita Maria Ryski  stellten kürzlich die Firma Fabmaker und die Technische Universität Braunschweig die Geräte im Jugendzentrum Roderbruch vor.

„Infektionsschutzampeln können Einrichtungen beim passgenauen Lüften unterstützen, welches nach wie vor ein zentraler Baustein der Infektionsprävention ist. Gern nehmen wir daher an dem Modellversuch der Firma Fabmaker und der Technischen Universität Braunschweig teil“, sagte Hannovers Bildungs-, Jugend- und Familiendezernentin Rita Maria Rzyski. 

Es sei wichtig, im Rahmen der Testphase neben Schulen auch Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit mit den Infektionsschutzampeln auszustatten, erklärte sie. Man sei gespannt auf die Ergebnisse. 

Prof. Dr. Meinhard Schilling, TU Braunschweig, betonte: „Nur mit vorbeugendem Infektionsschutz werden wir in diesem Winter flächendeckende Schulschließungen vermeiden können. Dazu tragen wir mit der Infektionsschutzampel bei und versuchen in unserer Studie gemeinsam mit den Epidemiologen die wirksamsten Maßnahmen für sichere Schulen in der Pandemie zu identifizieren.“

„Unsere Lösung kann ein ganz wichtiger Baustein sein, um das Infektionsgeschehen in Schulen einzudämmen. Sie liefert zuverlässige Informationen auf Datenbasis und lässt eine situative Bewertung der Räume zu. Dadurch können mit airooom [der Name der Infektionsschutzampeln] kritische Räume mit einer erhöhten Infektionswahrscheinlichkeit identifiziert werden. Für die Sicherstellung der Richtigkeit der Daten übernehmen wir die Installation, die Wartung und die Datenauswertung“, ergänzte Dean Ciric, Gründer Fabmaker GmbH.