Forschung

Landeshauptstadt Hannover unterstützt Corona-Antikörperstudie

Mehrere Tausend Menschen aus Hannover haben in den vergangenen Tagen vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) eine Einladung zur Teilnahme an einer Corona-Antikörperstudie erhalten. Ziel der MuSPAD-Studie ist es,  den Anteil der Bevölkerung zu bestimmen, der Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut hat und somit vermutlich bereits mit dem Virus infiziert war oder eine Impfung erhalten hat. MuSPAD steht für "Multilokale und Serielle Prävalenzstudie zu Antikörpern gegen SARS-2-Coronavirus in Deutschland".

 

"Die Landeshauptstadt unterstützt die Studie des HZI, da sie einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebewältigung leistet", betont Oberbürgermeister Belit Onay. "Ich appelliere an die Angeschriebenen, an der Studie teilzunehmen." Onay betont: "Wir benötigen die Erkenntnisse aus dem Projekt dringend – im Kampf gegen die derzeitige Pandemie, aber auch mit Blick auf kommende gesundheitliche Krisenlagen."  Es freue ihn, so der OB, dass  Hannover Teil des Studienprojektes sei. "Aus meiner Sicht korrespondiert das mit der herausragenden  Bedeutung unserer Stadt als Medizin- und Wissenschaftsstandort." Hannoverimpuls,  die gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Landeshauptstadt und Region Hannover, unterstützt die Studie finanziell.

Helmholtz-Zentrum kombiniert Antikörper-Studie mit regelmäßiger Gesundheitsstudie

Das Helmholtz-Zentrum kombiniert die Antikörper-Studie mit der NAKO, Deutschlands größter Gesundheitsstudie. Seit 2014 nehmen insgesamt 10.000 Hannoveraner*innen an der NAKO teil – sie werden regelmäßig untersucht und umfassend befragt. 3000 von ihnen haben nun die Möglichkeit, an der Corona-Antikörper-Untersuchung teilzunehmen.  

Mehr als 35.000 Menschen wurden bereits untersucht

Die MuSPAD-Studie startete im Juli 2020 in Reutlingen, dann folgten Freiburg, Aachen, Osnabrück, Magdeburg, Chemnitz und Greifswald. Bisher wurden mehr als 35.000 Menschen aus verschiedenen Altersgruppen, alle jeweils zufällig ausgewählt, untersucht. "Wir möchten mit der Studie die tatsächliche Verbreitung von Infektionen mit SARS-CoV-2 untersuchen und die entsprechende Immunität in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland zuverlässiger bestimmen", erklärt Prof. Dr. Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und Koordinator der Studie. Der nächste Standort von MuSPAD wird vom 16. Juni bis 13. Juli Hannover sein.

Umfassende Daten durch Voruntersuchungen

Die Besonderheit in Hannover ist, dass hier ausschließlich NAKO-Teilnehmende für die Corona-Antikörperstudie MuSPAD vorgesehen sind. Aufgrund der umfassenden Daten, die von den NAKO-Teilnehmenden aus den Voruntersuchungen der letzten Jahre vorliegen, bieten sich dem HZI zufolge exzellente Analysemöglichkeiten. So entsteht ein genaueres Bild der bereits erworbenen Immunität und der Pandemieentwicklung in Hannover.

Hintergrund

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in  Braunschweig gehört der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, der größten außeruniversitären Wissenschaftsorganisation Deutschlands, an. Das HZI hat die MuSPAD-Studie konzipiert (Studienleitung Prof. Dr. G. Krause) und ist verantwortlich für die Durchführung sowie deren Auswertung. Sie wird von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) finanziert. Die Studienteams bestehen aus hierfür geschultem Personal des HZI und eines beauftragten Dienstleisters. Die Laboruntersuchungen finden zunächst alle zentral in einem Labor statt und werden dann zur Bestätigung und für weiterführende Analysen im HZI und am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut (NMI) untersucht.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur MuSPAD-Studie gibt es auf der externen Homepage https://hzi-c19-antikoerperstudie.de/; Informationen zur NAKO auf der externen Homepage https://nako.de/