Abschied

OB Onay würdigt Verdienste der GPR-Vorsitzenden Karin Gödecke

Oberbürgermeister Belit Onay verabschiedete am 28. Juli die Vorsitzende des Gesamtpersonalrats (GPR) der Stadtverwaltung, Karin Gödecke, in den Ruhestand.  "Die Landeshauptstadt Hannover verliert eine Persönlichkeit, die die kooperative Zusammenarbeit in dieser Verwaltung maßgeblich geprägt hat", betonte Onay. Er charakterisierte die 66-Jährige als "zupackende Frau, die vehement für die Interessen der Beschäftigten gekämpft und dabei immer auch versucht hat, die Sichtweise der Verwaltungsleitung nachzuvollziehen."

Von links: Oberbürgermeister Belit Onay, Karin Gödecke, Frank Bsirske (Ver.di) und Thomas Schremmer, neuer Vorsitzender des Gesamtpersonalrats. 

Der neue GPR-Vorsitzende Thomas Schremmer bescheinigte seiner Vorgängerin ein  "untrügliches Gespür für Gerechtigkeit und Zusammenhalt – gerade auch in schwierigen Rathauszeiten". Damit habe Karin Gödecke "beispiellos viele Herzen der Beschäftigten erreicht und das macht ihren Erfolg als beharrliche Gewerkschafterin besonders aus."

Ein Kind der Stadtverwaltung

Karin Gödecke ist ein Kind der Stadtverwaltung Hannover. Viereinhalb Jahrzehnte war sie hier beschäftigt. Als junge Kita-Erzieherin stieg sie 1976 bei der Landeshauptstadt ein. Mitte der Achtzigerjahre übernahm sie die Leitung der Kita Nordring. Als Interessensvertreterin der Beschäftigten verstand sich Karin Gödecke dabei von Anfang an. 1989 erfolgte die Freistellung als örtliche Personalrätin im Fachbereich Jugend und Familie. Im Juli 2008 wurde sie GPR-Mitglied. Im August 2015 wurde sie dann zur GPR-Vorsitzenden gewählt.

OB Onay: Kaum jemand kennt sich hinter den Kulissen der Kommune besser aus"

"Als Vertreterin der Arbeitnehmer*innen-Seite, insbesondere als GPR-Vorsitzende, ist sie eine Überzeugungstäterin", würdigte Onay das Engagement Gödeckes. Dass sie großes Vertrauen genoss, liege auch darin begründet, dass sie Verwaltung von der Pike auf gelernt habe. Sie kenne die Basis der Verwaltung wie auch die obersten Ebenen aus dem Eff Eff, sei mit den Befindlichkeiten und Problemen der Beschäftigten bestens vertraut. Vier Oberbürgermeister habe sie erlebt. Onay: "Kaum jemand kennt sich hinter den Kulissen der Kommune besser aus.  Beste Voraussetzungen also, um im GPR für die Beschäftigten voran zu gehen."

Gödecke seit 16 Jahren Mitglied in Bundestarifkommission 

Als Arbeitnehmer*innen-Vertreterin hat Karin Gödecke nicht nur bei der Landeshauptstadt Hannover Akzente gesetzt. So ist sie seit 16 Jahren Mitglied der Bundestarifkommission.

Schwierige Verhandlungen während des Kita-Streiks 2015

Onay erinnerte an Gödeckes besondere Rolle bei den schwierigen Verhandlungen während des Kita-Streiks im Jahr 2015. Gemeinsam mit Schlichter Herbert Schmalstieg gelang es seinerzeit, flächendeckende Streiks zu verhindern. "Eine Frau, die immer eine klare Strategie verfolgt und ebenso klug wie hartnäckig verhandelt: Als solche hat Karin Göecke auch alle drei Tarifverträge Beschäftigungssicherung bei der Landeshauptstadt begleitet und diese beispielhaften Vereinbarungen ganz entscheidend mitgestaltet", so Onay. Die Interessen der Beschäftigten habe sie ebenso bei der Aufstellung der Haushaltssicherungskonzepte vertreten.

Im Einsatz für die Beschäftigen der Landeshauptstadt Hannover

Gödeckes Jahre als GPR-Vorsitzende waren vor allem geprägt durch Verhandlungen von Tarifverträgen und die Umsetzung der neuen Entgeltordnung. Zahllose Einzelanliegen hat sie im Sinne der Beschäftigten gelöst. Die Gesundheitsförderung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen waren ihr wichtige Anliegen. Ebenso die Gleichstellung von Frauen und Männern. In der Organisations- und Personalentwicklung der LHH war sie eine kontrollierende, aber vor allem eine positiv gestaltende Kraft.

Eine wichtige Rolle bis zum Schluss

Insbesondere in den vergangenen sechs Jahren, die gekennzeichnet waren durch die Zuwanderung von Geflüchteten, die Rathauskrise und schließlich die Corona-Pandemie, habe Karin Gödecke als GPR-Vorsitzende den Beschäftigten Sicherheit und Zuverlässigkeit vermittelt, sagte Onay. Das sei für das Funktionieren der Verwaltung von elementarer Bedeutung.  Zum Schluss ihrer langen Karriere habe Karin Gödecke  nochmals eine eminent wichtige Rolle gespielt und maßgeblich dazu beigetragen, die harten Verhandlungen über den jüngsten Tarifvertrag Beschäftigungssicherung zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.