Seltener Zuwachs am Trammplatz: Während der Corona-bedingten Schließung des Neuen Rathauses und der damit einhergehenden Ruhe, hat sich eine Uhu-Familie unter der großen Kuppel eingenistet. Prof. Dr. Lars Baumann, Personaldezernent der Landeshauptstadt Hannover, entdeckte eines der Tiere am Rathausturm.
Um sicherzustellen, dass es dem Tier gut geht, hat die Stadt daraufhin Kontakt mit der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen aufgenommen und den Veterinärmediziner Dr. Florian Brandes um eine Einschätzung gebeten. Anhand eines Fotos konnte er feststellen, dass es sich um ein zehn bis zwölf Wochen altes Uhu-Küken handelt, das gut entwickelt ist und alterstypisch neugierig seine Umgebung erkundet. Die Landeshauptstadt Hannover taufte den stolzen Vogel auf den Namen Otto.
Uhu wird in Wildtierstation Sachsensagen aufgepäppelt
Leider stürzte der junge Uhu in eine Nische am Rathaus. Um dem Jungeulerich wieder auf die Krallen zu helfen, kam Vogelexperte Brandes nach Hannover. Bei der anschließenden Untersuchung vor Ort zeigte sich, dass der Uhu zu geschwächt ist, um zurück zum elterlichen Nistplatz zu finden. Daher wird er aktuell in der Wildtierstation Sachsenhagen aufgepäppelt, bis er kräftig genug ist und ausgewildert werden kann.
Dr. Florian Brandes (Stationsleiter, Fachtierarzt für Wildtiere und Artenschutz von der Wildtier- und Artenschutzstation) befreite den Uhu aus seiner misslichen Lage.
Neues Rathaus vielen Eulen gute Nistplätze
Dass sich Uhus im Neuen Rathaus niedergelassen haben, ist laut Dr. Brandes aber nicht allzu ungewöhnlich. "Mit seinen Türmen, Nischen und Balkonen bietet das Neue Rathaus viele ruhige Plätze, an denen Eulen nisten können. Dass es während der Corona-Pandemie deutlich weniger Publikumsverkehr gegeben hat und somit ruhiger war, dürfte sein Übriges getan haben. Im angrenzenden Maschpark und dem Maschsee finden die Tiere auch ein reichhaltiges Nahrungsangebot an Mäusen, Küken und auch Ratten vor", so der Vogelexperte. Es wäre außerdem nicht überraschend, wenn die Tiere im nächsten Jahr zurückkämen, da sie nun um die Vorzüge rund ums Rathaus wissen.
Personaldezernent Baumann erfreut
Prof. Dr. Lars Baumann würde es freuen: "Es ist sehr schön, dass so seltene Tiere unser Rathaus für sich entdeckt haben."