Die Träger und Organisationen der Altenhilfe haben in jedem der 13 Stadtbezirke Wahlvorschläge eingereicht und 208 Bewerber*innen für die Wahl benannt. Außerdem kandidieren zwei Einzelbewerber. Insgesamt stehen somit 108 weibliche und 102 männliche Kandidat*innen zur Wahl. Der älteste Kandidat ist 1933 geboren, weitere 35 Bewerber*innen sind 80 Jahre alt und älter. Das Durchschnittsalter aller Aspirant*innen liegt bei 72 Jahren. Mit 77 Bewerber*innen hat der Deutsche Gewerkschaftsbund mit der Liste "Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)" die meisten Kandidat*innen aufgestellt. Es folgt die Diakonie und Evangelische Kirche, die auf dem Wahlvorschlag "Diakonie und Evangelische Kirche" 39 Kandidat*innen zur Wahl stellt.
OB Onay: "Seniorenbeirat ist die Stimme der Generation 60"
"Der Seniorenbeirat ist die Stimme der Generation 60+ und damit eines Viertels der hannoverschen Bevölkerung. Er bringt sich als beratendes Gremium mehrerer Ratsausschüsse konstruktiv in wichtige Belange der Stadt ein und genießt in dieser Rolle eine große Wertschätzung in der Politik und in der Verwaltung", betont Oberbürgermeister Belit Onay und sagt: "Deshalb appelliere ich an alle, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen."
Seniorenbeirat-Vorsitzender Kruse: "Jede Stimme zählt!"
Jens-Peter Kruse, Vorsitzender des Seniorenbeirats, ergänzt: "Wir als Seniorenbeirat sind hoch erfreut, dass sich trotz der Erschwernisse und Einschränkungen der Wahlvorbereitung durch die Pandemie so viele Ältere zur Wahl stellen. Jetzt sind die Wahlberechtigten aufgefordert, dem kommenden Seniorenbeirat den Rücken zu stärken: je höher die Wahlbeteiligung, desto kräftiger sein Mandat. Jede Stimme zählt!"
Stimmzettel kommen per Post
Alle Wahlberechtigten erhalten bis spätestens zum 27. Januar einen Stimmzettel mit den Bewerber*innen ihres Stadtbezirks. Wählen können bei dieser Wahl alle in Hannover mit Hauptwohnung gemeldeten Personen, die am 27. Januar 60 Jahre und älter sind. Darunter sind auch etwa 15.700 nicht-deutsche Einwohner*innen aus mehr als rund 100 Ländern. Insbesondere für viele der 10.400 Nicht-EU-Bürger*innen wird das vielleicht die erste Wahl in Deutschland überhaupt sein, da hier sonst bei allgemeinen Wahlen nur Deutsche und gegebenenfalls EU-Bürger*innen wählen dürfen. Das Wahlverfahren ist in einem mehrsprachigen Informationsmerkblatt erläutert.
Wahl wird als reine Briefwahl durchgeführt
Die Seniorenbeiratswahl wird als reine Briefwahl durchgeführt, der Stimmzettel ist in einem mitübersandten Stimmzettelumschlag bis zum 23. Februar mit der Post an das Wahlamt zurückzusenden. Wer das Rücksendeporto sparen will, kann den Wahlbrief bis zum 13. Februar auch an mehr als 150 Stellen im Stadtgebiet direkt in eine Urne werfen: In den Bürgerämtern und Freizeitheimen und Einrichtungen der Verbände hat das Wahlamt entsprechend gekennzeichnete Urnen zur Abgabe der Wahlbriefe aufgestellt. Auch Schulen nehmen über ihre Briefkästen die Briefe entgegen. Senior*innen-Einrichtungen stehen dieses Mal nicht zu Verfügung.
Über den Seniorenbeirat
Im Mai werden dann die 190 gewählten Delegierten den 13-köpfigen Seniorenbeirat für die nächsten vier Jahre wählen. Der Seniorenbeirat kann, so der Wahlaufruf des derzeit amtierenden Beirats, die Belange der älteren Generation umso besser durchsetzen, wenn viele von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2016 betrug die Wahlbeteiligung rund 30 Prozent. Die ursprünglich für 2021 vorgesehene Seniorenbeiratswahl musste Corona-bedingt um ein Jahr verschoben werden. Deshalb läuft die Amtszeit des in diesem Jahr zu wählenden Gremiums nur über vier Jahre.
Hintergrund
Der Seniorenbeirat ist die offizielle, parteipolitisch und konfessionell neutrale Vertretung der Senior*innen der Landeshauptstadt Hannover. In direkter Wahl wählen die über 60 Jahre alten Einwohner*innen in der Regel alle fünf Jahre durch Briefwahl aus Vorschlagslisten bis zu 200 Delegierte. Diese Versammlung wählt aus ihrer Mitte die 13 Mitglieder des Seniorenbeirats. Jährlich finden zwei Delegiertenvollversammlungen statt, auf denen der Seniorenbeirat über seine Tätigkeit berichtet, Anträge und Anregungen entgegennimmt und mit den Teilnehmer*innen Probleme der älteren Menschen berät. Eine wichtige Aufgabe des Seniorenbeirates ist die aktive Teilnahme an der Beratung in fünf Fachausschüssen des Rates: im Sozialausschuss, im Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen, im Kulturausschuss, im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss sowie im Ausschuss für Sport, Bäder und Eventmanagement. Regelmäßig bringen die diesen Fachausschüssen angehörenden Mitglieder des Seniorenbeirats die Belange der Senior*innen in die Debatten ein. Darüber hinaus versteht sich der Seniorenbeirat in gewisser Weise auch als „Kummerkasten“ für die Senior*innen in Hannover, berät selbst oder leitet Fragen an die jeweils zuständige Stelle weiter.