Projekt

Appell für Einsatz gegen Antisemitismus begleitet Schüler*innen-Kunstwerk auf Weg zur documenta

Ein von Jugendlichen geschaffenes Kunstwerk aus Fossilien ist der Beitrag Hannovers zur documenta in Kassel. Das Fossilien-Kunstwerk wird am 1. Juli an der Schleuse in Anderten auf ein Schiff verladen und zur documenta nach Kassel geschickt.

Suche nach Fossilien, die Gegenstand eines Kunstobjekts werden sollen: Markus Zimmermann (2.v.l.) vom Kollektiv Art Ashram mit hannoverschen Schüler*innen. 

Das Künstler*innen-Kollektiv Art Ashram hat gemeinsam mit Schüler*innen der  Pestalozzi-Oberschule in Hannover unterstützt durch das Kulturbüro Misburg-Anderten in den vergangenen Tagen im weichen Gestein der Mergelgruben in Anderten nach  Belemniten gesucht – das sind Überreste urzeitlicher Tintenfische. Die Schüler*innen haben die Fossilien bildnerisch und literarisch bearbeitet.  Idee ist, dass mit den Versteinerungen in den Händen eine Fantasie dafür entsteht, was Menschen bewahren wollen und was den Menschen überdauert. Die Objekte spiegeln den Umgang mit Ressourcen kritisch und spielerisch wider. 

Das Ergebnis der Kunstaktion soll jetzt an der Schleuse Anderten an Bord eines Schiffes gehen. Das schwimmende Kreativprojekt des Zentrums für Kunst und Urbanistik Berlin (ZK/U) „citizenship - Vom Dach zum Boot!” nimmt das Fossilien-Kunstwerk aus Anderten mit nach Kassel zur documenta fifteen. Dort werden die Arbeiten der hannoverschen Schüler*innen ein Teil der internationalen Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst sein.

Belit Onay lobte die künstlerische Initiative der hannoverschen Jugendlichen und des Kollektivs Art Ashram.  „Das ist ein Projekt, dass unsere Wertschätzung verdient – denn es regt zum Nachdenken an. Es ist ein würdiger Beitrag für die documenta.“

Die Landeshauptstadt Hannover begleitet und fördert das Fossilien-Kunstprojekt über ihr Kulturbüro. Sie nimmt die Wasserreise des Kunstwerks nach Kassel aber auch zum Anlass, ein entschiedenes Eintreten gegen Antisemitismus zu fordern. Hintergrund ist die aktuelle Diskussion über antisemitische Tendenzen auf der documenta, die durch ein Projekt eines indonesischen Künstler-Kollektivs ausgelöst wurden.

„Der Vorfall zeigt, wie wachsam wir sein müssen. Wenn nun von Hannover aus ein Kunstobjekt zur documenta geht, dann ist das mit der Botschaft verbunden, dass wir uns gegen Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus und für eine tolerante Gesellschaft und Teilhabe einsetzen. Dafür steht beispielhaft auch die Stadt Hannover“, erklärt Onay.

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