Monarchie

Königreich

Hannover wird 1814 zum Königreich, ohne dass der König in der Stadt residiert. Denn noch hält die Personalunion mit Großbritannien, regiert wird vom Thron in London.

Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover

1837 ergibt sich eine Änderung. Das Erbfolgerecht der Gebiete unterscheidet sich. Queen wird Victoria, ihr Onkel Ernst August übernimmt die Königswürde in Hannover, wo er bis heute als steinerner Reiter vor dem Hauptbahnhof präsent ist.

Die Rückkehr des Hofes von der Themse an die Leine führte auch zu einer künstlerischen Blütezeit. Das Hoforchester unter der Leitung von Heinrich Marschner war bereits über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, die Bürgerschaft zog mit: Bereits 1840 bildete sich die erste Kammermusikvereinigung und zog Künstler wie Clara Wieck-Schumann und Franz Liszt in die Stadt. Komponisten wie Hector Berlioz betreuten die Aufführung eigener Werke.

Der Sohn Ernst Augusts, Hannovers letzter König Georg V., erblindete in seiner Kindheit – eine Tatsache, die möglicherweise seine musikalischen Talente sogar noch beförderten. Er komponierte selbst und hinterließ ein reiches Werk, das zu Lebzeiten immer wieder aufgeführt wurde. Darüber hinaus war er ein verständiger Förderer der Musik. In seine Regentschaft fällt die Fertigstellung des Opernhauses (1852) und die Berufung des legendären Violinisten Joseph Joachim zum Konzertmeister (ab 1853). Letzterer war perfekt vernetzt und zog Hochkaräter wie Johannes Brahms in die Stadt.

Besonders hingezogen fühlte sich Georg V. zum Werk Richard Wagners, dessen Werke er früh zum gängigen Aufführungs-Repertoire machte. Fast wäre es hier sogar zur Uraufführung von "Tristan und Isolde" gekommen. Die Verhandlungen liefen innig, scheiterten dann aber an finanziellen Vorstellungen.