Das Hannoversche Fernmeldemuseum startet in die Saison 2023
Seit Juli 2022 ist das vom Hannoverschen Fernmeldeclub von 1995 e.V. betriebene „Hannoversche Fernmeldemuseum“ für alle interessierten Besucherinnen und Besucher geöffnet. Erstmals in der Region Hannover wird hier Fernmeldetechnik von den Anfängen bis zur Digitalisierung der deutschen Fernmeldenetze in einer großen fachlichen Tiefe präsentiert. Inzwischen beherbergt das Museum auf ca. 600m² Ausstellungs- und 1.200m² Gesamtfläche die umfangreichste Sammlung fernmeldetechnischer Gerätschaften in Norddeutschland und gehört auch deutschlandweit zu den führenden Museen seiner Art überhaupt.
Die Geschichte der Kommunikation
Aus den Anfängen wird die rein optische Kommunikation gezeigt, die es in Deutschland bis 1852 gab und die über Flügeltelegrafen abgewickelt wurde. Nachbauten der ersten gebrauchsfähigen Telefonapparate gibt es ebenso zu sehen, wie den funktionstüchtigen Nachbau eines Gauß-Weber-Telegrafen. Mit diesem Gerät gelang 1833 in Göttingen – und dieses weltweit zum ersten Mal – die Übertragung drahtgebundener Kommunikation. Die Herstellung des sperrigen Gerätes ist handwerklich sehr komplex, sodass es heute auf der ganzen Welt nur fünf Stück davon gibt.
Außerhalb der Fernmeldegeschichte gliedert sich die Ausstellung in mehrere Fachbereiche, so wie sie einst auch bei der Deutschen Bundespost existierten. Hier wurde unterschieden zwischen Linientechnik (ober- und unterirdische Verbindungen), Vermittlungstechnik (hand- und automatische Vermittlung), Übertragungstechnik (Funkstrecken) und Endgeräten (Telefonapparate, Fernschreiber und Kleinanlagen zur Bürokommunikation). Größtes Exponat ist eine komplette Ortsvermittlung für 600 Teilnehmer. Diese ist nicht nur ein repräsentatives Schaustück, sondern verbindet auch einen großen Teil der ausgestellten Telefone miteinander, so dass diese praktisch erprobt werden können.
Die Handvermittlung durch das „Fräulein vom Amt“ endete in Westdeutschland in Uetze, im April 1966. Von den beiden hier bis zuletzt betriebenen sogenannten „Glühlampenschränken“ ist einer in der Ausstellung im Original zu sehen.
Weitere Informationen: www.fernmeldeclub.de