Miniatur des Gedächtnisses (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit)
Igor Shuklin erzählt in seinen Arbeiten von Erinnerungen als Kind des postsowjetischen Raumes, von erlebter Körperlichkeit, von Trümmern und dem Gedächtnis als solchem.
Teilweise mischt er klassische Techniken wie Aquarell oder Ölmalerei mit verschiedenen Drucktechniken und erzeugt so eine vielschichtige und detailreiche Ästhetik, in der poetische Symbole und Metaphern einen von staatlicher Willkür geprägten Raum zeichnen.
Shuklin arbeitet in dieser Ausstellung mit Konzepten von Philosophen wie Marcel Proust, Henri Bergson und Gaston Bachelard. Diese drehen sich um Zeit, Erinnerungen, Gedächtnis und das schöpferische Potential, welches sich in der Auseinandersetzung mit der persönlichen Geschichte verbirgt. Insbesondere behandelt Shuklin das Konzept von Gaston Bachelard, welches die Verbindung von Räumen, dem menschlichen Körper und dessen Gedächtnis beschreibt. Hierbei stellt Shuklin eine Miniatur des Gedächtnisses dar, zeichnet Räume, Empfindungen und verarbeitet seine eigenen Erinnerungen an Kindheit und Jugend. So kann die Ausstellung nicht nur als Inspiration dienen, sein eigenes Gedächtnis zu erforschen, es können ebenfalls Einblicke in die persönliche Erfahrung des Künstlers gewonnen werden, der in verschiedenen Städten des postsowietischen Raumes (Russland u. Ukraine) aufgewachsen ist.
Igor Shuklin
Igor Shuklin (*1987, Sorotschinsk, Russland) studierte von 2005 bis 2011 an der Künstlerisch-Grafischen Fakultät, Staatliche Universität in Kursk, Russland. Im Jahr 2016 begann er ein Studium der Freien Kunst bei Prof. Björn Dahlem und Prof. Wolfgang Ellenrieder an der HBK Braunschweig, welches er 2021 abschloss.