In der Ausstellung „Sommer-Traum-Prélude zu Hannah Arend“ vom 10. August bis zum 13. Oktober setzt die Kestner Gesellschaft ihre Auseinandersetzung mit dem bahnbrechenden Werk der Theoretikerin und Philosophin Hannah Arendt fort.
Traum
Schwebende Füsse in pathetischem Glanze. Ich selbst, Auch ich tanze, Befreit von der Schwere Ins Dunkle, ins Leere. Gedrängte Räume vergangener Zeiten, Durchschrittene Weiten, Verlorene Einsamkeiten Beginnen zu tanzen, zu tanzen. Ich selbst, Auch ich tanze. Ironisch vermessen, Ich hab nichts vergessen, Ich kenne die Leere, Ich kenne die Schwere, Ich tanze, ich tanze In ironischem Glanze
Hannah Arendt, 1926
amor mundi - die Liebe zur Welt
Mit der Ausstellung „Ich selbst, auch ich tanze. Sommer-Traum-Prélude zu Hannah Arendt“ setzt die Kestner Gesellschaft ihre Auseinandersetzung mit dem bahnbrechenden Werk der herausragenden politischen Theoretikerin und Philosophin Hannah Arendt, die 1906 in Hannover geboren wurde, fort. „Ich selbst, auch ich tanze. Sommer-Traum-Prélude zu Hannah Arendt“ erläutert Arendts Konzept der „amor mundi“ (Liebe zur Welt). In ihrer 1960 erschienenen Publikation „Vita activa“ oder „Vom tätigen Leben“ schreibt Arendt: „Die Liebe ist ihrem Wesen nach weltfremd, und nicht wegen ihrer Seltenheit, sondern aus diesem Grund ist sie nicht nur unpolitisch, sondern anti-politisch, vielleicht die stärkste aller anti-politischen Kräfte.“
Ihre „amor mundi - die Liebe zur Welt“ - ist eine relationale Form der Liebe, die eher auf Verständnis und kritischem Denken als auf Gefühlen oder Affekten beruht; ein Versprechen der fortgesetzten Existenz, ein Weg, nicht vor der Welt zu resignieren, wenn die Welt zu unerträglich erscheint, um darin zu leben. Das Schwierigste ist, so Arendt weiter, die Welt zu lieben, wie sie ist. Die Welt zu lieben, bedeutet weder unkritische Akzeptanz noch verächtliche Ablehnung, sondern das unerschütterliche Annehmen und Verstehen dessen, was ist.
Teilnehmende
Mit Monica Bonvicini, Angela Bulloch, Claire Fontaine, Gabrielle Goliath, Iman Issa, Laima Leyton, Ewa Partum, Ugo Rondinone, El Hadji Sy
Ein performativer Diskurs mit Beiträgen von Irmela von der Lühe, Thomas Meyer, Georg Hartmann, Juliane Rebentisch sowie Lesungen aus den Briefen zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger, Briefen zwischen Hannah Arendt und ihren Freunden und Filmvorführungen von Hannah Arendt von Margarethe von Trotta, Vita Activa: The Spirit of Hannah Arendt von Ada Ushpiz und ein Gespräch mit Hannah Arendt von Günter Gaus.
Kurator: Adam Budak
Termine
10.08.2024 bis 13.10.2024 ab 11:00 bis 18:00 Uhr
dienstags mittwochs freitags samstags sonntags
04.10.2024 bis 13.10.2024 ab 11:00 bis 20:00 Uhr
donnerstags