Wie konstruieren wir Geschichte? Welche Rolle spielen individuelle und kollektive Erinnerungen bei ihrer Entstehung? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der künstlerischen Praxis von Konzeptkünstler Dirk Dietrich Hennig, der 1967 in Herford geboren wurde und heute in Hannover lebt und arbeitet. Hennig konstruiert Kunstgeschichte, und er zieht den Betrachter in einen gesellschaftspolitischen Diskurs über den Begriff der Wahrheit.
"Der wahrhaft virtuose Geschichtenerzähler heißt Dirk Dietrich Hennig (...). Seit 1998 unternimmt der Konzeptkünstler verschiedene ‚historische Interventionen‘ im kunsthistorischen Kontext und wendet sich damit an ein Publikum, das das Sensationelle und ständig Neue sucht und dessen Aufmerksamkeit zu erlangen eine große Herausforderung darstellt. (...) Vergleichbar mit dem scharfsinnigen Verwirrspiel von Orson Welles, der in seiner berühmten Radioadaption von H.G. Wells' ‚The War of the Worlds‘ (1898/1938) oder in dem späten, nicht minder zynischen Film-Essay ‚F for Fake‘ (1974) mit dokumentarisch getarnter Fiktion die Mechanismen des jeweiligen Mediums eindrucksvoll in Szene setzte, geht es Hennig grundsätzlich um Inszenierungen von Kunst. Untrennbar damit verbunden ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit dem Kunstbetrieb, mit etablierten Wertmaßstäben und mit den Praktiken des Ausstellungsprozesses. (...)"
Naoko Kaltschmidt, Springerin, Issue 1 - 2009
Hennig erforscht in seinen Arbeiten verschiedene Vorstellungen von Mehrdeutigkeit und Ungewissheit als potenziell produktive Kräfte, oft durch humorvolle historische Geschichten und Dramen.
Die Ausstellung wird gefördert durch und findet in Kooperation mit der Stiftung Niedersachsen statt.