Bühnen

Das Fest

Wie unsicher ist die eigene Familie? Das ist das zentrale Thema dieses Stücks im Schauspielhaus Hannover.

Szene aus „Das Fest“

Christian, Michael und Helene sind Geschwister. Die jüngste Schwester Linda hat sich gerade erst umgebracht, doch der 60. Geburtstag ihres Vaters muss dennoch gefeiert werden. Christian nutzt die Versammlung, um ein lang gehütetes Familiengeheimnis an die Oberfläche zu bringen. Seinem Vater hat er zwei Reden geschrieben. Eine auf einer grünen und eine auf einer gelben Karte. Dieser darf sich aussuchen, welche sein Sohn halten soll. Er entscheidet sich für die grüne, und Christian beginnt zu erzählen, wie sein eigener Vater ihn und seine Schwester Linda sexuell missbraucht hat. Doch der Befreiungsschlag bleibt vorerst aus. Die feiernde Gesellschaft will nicht gestört werden und beschimpft Christian als Nestbeschmutzer. Nach und nach zerfällt jedoch die behauptete Familienidylle und der Vater kann nicht mehr gedeckt werden. Die Wunden sitzen zwar noch tief, aber die Geschwister und ihre Mutter finden wieder neu zusammen.

Wie unsicher ist die eigene Familie? Nicht erst seit den aktuellen Missbrauchsvorwürfen an die katholische Kirche ist deutlich geworden, wie wirksam und brutal die Stimmen von Menschen, die Missbrauch zum Opfer gefallen sind, unterdrückt werden. Stephan Kimmig erkundet in Das Fest die tiefen Schmerzpunkte, die die Institution Familie in einem selbst hinterlässt.

Termine

02.04.2023 ab 19:00 bis 21:00 Uhr

19.04.2023 ab 19:30 bis 21:30 Uhr

Ort

Schauspielhaus
Prinzenstraße 9
30159 Hannover

Preise ggf. zzgl. Gebühren
Corona-Regeln siehe Homepage des Veranstalters