Das der Leibeigenschaft ähnliche Kafala-System und der Rassismus im Libanon sind ursächlich dafür, dass immer wieder Arbeitsmigranten durch Suizid und häusliche Gewalt ums Leben kommen. In Krisenzeiten wird dieses Unrecht nicht nur verschärft, sondern auch sichtbarer: Sie werden auf der Straße zurückgelassen – obdachlos, unbezahlt und ohne Ausweispapiere. Einige Überlebende sind trotz ihres prekären rechtlichen Status geblieben und leisten Widerstand. „When I saw the Sea“ zeigt die Missstände dieses repressiven Arbeitssystems und würdigt zugleich den Mut derer, die für Gerechtigkeit und Freiheit kämpfen. Die drei Aktivistinnen Zena Moussa, Tenei Ahmad und Rania Jamal erzählen auf der Bühne nicht nur ihre eigenen Geschichten, sie erzählen auch die vieler anderer, die zwischen einem brennenden Land und dem Mittelmeer stehen.