Erwachsenwerden in der Provinz: Skaten, Sprayen, Musikhören, Kiffen, Oberstufe, die erste Liebe und der erste Sex – das ganz normale Abenteuer der Adoleszenz. Davon erzählt der Comic „Coming of H“, in dem Hamed Eshrat seine Jugend in den 1990er-Jahren mehr oder weniger autobiografisch verarbeitet. Und auch anderes spielt eine Rolle: die Depression des Vaters, der in Deutschland nie richtig angekommen ist, und Hameds bester Freund, der nach Alkohol, Zigaretten und Cannabis auf „H“, sprich Heroin, umsteigt.
Kraftvolle Bildsprache
Auch für Hamed sind anfangs Drogen eine hilflose Strategie gegen Langeweile und Zukunftsangst, dann aber findet er die nötige Stärke in sich selbst: lehnt Heroin ab, findet im Kunst-Leistungskurs zur Kreativität und jobbt in einer Werbeagentur. Stilistisch erzählt Hamed Eshrat – mit dynamischen Sequenzen, variierenden Farben, Perspektiven und Layout – in expressiv-kraftvoller Bildsprache mit einem sehr eigenen Sound und Rhythmus.
„In diesem Band steckt alles drin, was Comic kann. Hamed Eshrat hat die Zauberformel gefunden, um einen ebenso persönlichen wie ästhetisch ambitionierten Comic zu machen.“ (F.A.Z.)
Der Autor
Hamed Eshrat, geboren 1979 in Teheran, wuchs in der Kleinstadt Bünde in Nordrhein-Westfalen auf und studierte Kommunikationsdesign an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und an der Massey University in Wellington, Neuseeland. Er arbeitet als Designer, freischaffender Künstler und Autor in Berlin. 2009 erschien sein Graphic-Novel-Debüt „Tipping Point – Téhéran 1979“ beim französischen Verlag Edition Sarbacane. In diesem schildert er die Geschichte seiner Familie während der Islamischen Revolution im Iran und ihrer Flucht. Mit der viel beachteten Comicerzählung „Venustransit“ debütierte er im Jahr 2015 auch auf dem deutschsprachigen Markt. 2018 folge der historische Comic „Nieder mit Hitler! oder Warum Karl kein Radfahrer sein wollte“.