Über die Frage, wie jene lebten, die ins Visier der Stasi geraten waren und wie jene, die der Stasi dienten, geht es in der Diskussion im Anschluss an den Film "Das Leben der Anderen" bei der Herrenhausen Science Movie Night am 13. Oktober im Schloss Herrenhausen.
11 Kilometer Aktenbestände, fast 2 Millionen Fotos, knapp 3.000 Filme, 23.000 Tondokumente – das alles, und mehr, sammelten Mitarbeiter der "Stasi" von 1950-1990. Das Ministerium für Staatssicherheit war dreierlei: Als Geheimpolizei gegründet, übernahm es mehr und mehr Funktionen eines Nachrichtendienstes und wurde so zum Regierungsinstrument, das von der Staatsführung als gefährlich eingestufte Personen und Bereiche überwachte – mit bis zu 200.000 inoffiziellen Mitarbeiter ("IM"). Die "Stasi" war allzeit präsent. Wer ins Visier der Stasi geriet, wurde beschattet, abgehört, schikaniert. Wie beeinflusste der Überwachungsstaat das Leben von einzelnen Menschen und ganzen Familien - sowohl auf der Seite der Beschatteten als auch derjenigen der Beschatter?
Themenreihe "Leben in der DDR"
In der neuen Themenreihe "Leben in der DDR" zeigen die Herrenhausen Science Movie Nights "Film trifft Wissenschaft" ausgewählte Filme, die den Alltag in der DDR illustrieren. Sie erzählen von Sehnsüchten, Hoffnungen und Träumen, die gar nicht so anders als die ihrer westdeutschen Nachbarn waren. Ganz unterschiedlich war jedoch die gelebte Realität. Wie diese aussah erkunden die fünf Filmabende mit den Schwerpunkten: Jugend, Frauen, Homosexualität und Überwachung in der DDR sowie dem Leben nach der Wende.
Programm
Filmvorführung "Das Leben der Anderen"
Podiumsdiskussion Christine Baumgart, Zeitzeugin, Hannover Dr. Daniela Münkel, Stasi-Unterlagen-Archiv, Abteilung Vermittlung und Forschung, Berlin, Stasi-Unterlagen-Archiv, Abteilung Vermittlung und Forschung Univ.-Prof. Dr. Thomas Großbölting, Professor für Zeitgeschichte/Deutsche Geschichte an der Universität Hamburg Fakultät für Geisteswissenschaften, Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)
Moderation Dr. Lars Lüdicke, Forum Deutschlandforschung - Deutsche Gesellschaft e.V.