Geniestreich des Hermann Bahlsen

Leibniz-Keks

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Leibnizkeks

Der hannoversche Zuckerhändler Hermann Bahlsen erfand 1891 den Butterkeks. Dem knusprigen Kleingebäck gab er den Namen "Leibniz Cakes" zu Ehren des berühmtesten Bürgers seiner Heimatstadt – Gottfried Wilhelm Leibniz.

Hermann Bahlsen (1859-1919) hat nicht nur den Butterkeks mit den 52 Zähnen erfunden, ihm ist auch das Wort "Keks" zu verdanken. Hermann Bahlsen arbeitete ab 1880 als Zuckerhändler in London und lernte dort dieses leicht süßliche Dauergebäck kennen, das die Engländer gern zum Tee aßen und "cakes" nannten.

Gründung der Hannoverschen Cakesfabrik H. Bahlsen

Zurück in Hannover gründete er 1889 eine Firma: die "Hannoversche Cakesfabrik H. Bahlsen". Zwei Jahre später kamen erstmals seine "Butter Cakes" auf den Markt, die in kleinen Tüten verkauft und 1893 auf der Weltausstellung in Chicago mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurden.

Neues deutsches Wort: der Keks

Hermann Bahlsen war es wichtig, dass seine Kekse mit Buttergeschmack eine "Persönlichkeit" haben, und so nannte er sie werbewirksam "Leibniz Cakes" – zu Ehren des hannoverschen Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). Weil die Kunden jedoch das Wort "Cakes" nicht englisch aussprachen, deutschte Bahlsen es einfach ein und erfand 1911 den Begriff "Keks", der wenige Jahre später sogar offiziell im Duden aufgenommen wurde: 1915 steht zum ersten Mal im Rechtschreibwörterbuch der deutschen Sprache das Wort "Keks" mit der Bedeutung "trockenes, haltbares Kleingebäck".

Krümelmonster klaut Keks

Ein als "Krümelmonster" verkleideter Scherzkeks bekannte sich 2013 zum Klau des goldenen Kekses.

100 Jahre hing ein großer, goldener Leibniz-Keks unbehelligt zwischen zwei Brezelmännern an der Fassade des Bahlsen-Stammhauses in Hannover. Bis irgendwann im Januar 2013 das fast 20 Kilogramm schwere und einen halben Meter hohe Firmenwahrzeichen aus vergoldeter Bronze aus fast fünf Metern Höhe von einem vermeintlichen Scherzkeks entwendet wurde. Wenige Tage später forderte ein bis heute unbekannter Erpresser, der sich als "Krümelmonster" ausgab, in einem Schreiben für die Rückgabe Gratis-Kekse für ein Kinderkrankenhaus und eine Spende für ein Tierheim. Andernfalls werde der vergoldete Riesenkeks bei Oskar (ebenfalls bekannt aus der Kindersendung "Sesamstraße") in der Mülltonne landen.

Keks taucht vor Leibniz Universität wieder auf

Die Nachricht vom mysteriösen Keks-Klau in Hannover ging um die Welt. Gut zwei Wochen später, am 5. Februar 2013, tauchte der Gold-Keks – mit einer roten Schleife geschmückt – am Denkmal vor der Leibniz Universität in Hannover wieder auf und hängt seit dem 11. Juli 2013 wieder an seinen Stammplatz zwischen den Brezelmännern – auf Hochglanz poliert und von einer Videokamera überwacht.

Was verbindet Leibniz mit dem Butterkeks?

Nur echt mit den 52 Zähnen: Der original Leibniz-Butterkeks.

Der große Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz forderte bekannterweise ja "Klarheit in den Worten, Brauchbarkeit in den Sachen" (was auf Bahlsens Butterkeks ohne Zweifel zutrifft) und empfahl 1683 in seiner Abhandlung "Erfordernisse des Kriegswesens", dass Soldaten statt mit Brot besser mit dem länger haltbaren Zwieback verpflegt werden sollten. Doch dass der Universalgelehrte eine Schwäche für Butterplätzchen hatte, ist bislang noch nicht überliefert. Tatsächlich war es zu Bahlsens Zeit allgemein üblich, Nahrungsmittel nach bekannten Persönlichkeiten zu benennen: heute genießen wir ganz selbstverständlich Bismarckheringe, Mozartkugeln oder Schillerlocken und auch Leibniz Butterkekse.

Warum 52 Zähne?

Warum hat ein Leibniz Butterkeks eigentlich genau 52 Zähne? "Mit 50 würde der Keks anders schmecken", verriet der Enkel des Firmengründers und heutige Firmenchef Werner Michael Bahlsen in einem Focus-Interview vom 11. April 2014 aus Anlass zu seinem 65. Geburtstag.

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