Artikel zur Europawoche 2021

EU und Städte sind kompetente Partner im Klimaschutz

Im Bereich Klimaschutz agieren Städte und die Europäische Union Hand in Hand. Die EU braucht die Städte, um ihr Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen – und die Städte brauchen den gesetzlichen und finanziellen Rahmen der EU, um den Klimaschutz und die Energiewende lokal voranzutreiben. Die Landeshauptstadt Hannover beabsichtigt, möglichst bis 2035 klimaneutral zu sein.

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Städte sind wichtige Akteure des Klimaschutzes

Städte verursachen mehr als 70% der globalen Treibhausgasemissionen und sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Hinzu kommt, dass Städte schnell wachsen. Für Europa wird geschätzt, dass bis 2050 fast 85% der Europäer*innen in Städten leben. Deshalb ist Klimaschutz ein lokales Schwerpunktthema geworden. Städte können in vielen Bereichen wie Mobilität, Energieversorgung und -verbrauch, Gebäudeinfrastruktur, Biodiversität, Bekämpfung der Umweltverschmutzung oder Sensibilisierung für mehr Energieeffizienz in der Bevölkerung agieren. Allerdings sind sie auch auf rahmengebende Vorschriften und die finanzielle Unterstützung des Landes, des Bundes und der Europäischen Union angewiesen, um klimaschützende Maßnahmen umzusetzen.

Der EU Green Deal gibt neuen Impuls für Klimaschutz

Im Dezember 2019 hat die Europäische Kommission mit dem  EU Green Deal einen strategischen Fahrplan für eine nachhaltige EU-Wirtschaft und die Klimaneutralität des europäischen Kontinents bis 2050 veröffentlicht. Die Städte werden von den neuen Initiativen im Rahmen des Green Deals profitieren, unter anderem dadurch, dass 30% der Gelder im europäischen Haushalt zur Erreichung der Klimaneutralität eingesetzt werden müssen. Beispielsweise werden in Niedersachsen voraussichtlich 231 Millionen Euro aus dem EU-Strukturfonds für die Ko-Finanzierung von Maßnahmen im Bereich Klima- und Umweltschutz zur Verfügung stehen.

Die Stadt Hannover ist Vorreiterin im Bereich Klimaschutz

Die Stadt Hannover hat gemeinsam mit der Region Hannover mit dem „Masterplan 100% für den Klimaschutz“ im Jahr 2014 weitreichende Ziele beschlossen: Bis spätestens 2050 sollen die Treibhausgas-Emissionen um 95% und der Endenergieverbrauch um 50% gegenüber 1990 reduziert werden. Im Juni 2020 hat der Rat der Stadt Hannover entschieden, dass diese Ziele möglichst schon 2035 erreicht werden sollten. Damit bestätigt die Stadt Hannover ihr aktives Engagement für den Klimaschutz. Die Stadt ist seit Jahrzehnen für ihre ehrgeizigen Ziele bekannt. Der Stadtteil Kronsberg war und ist noch immer ein ökologischer Vorzeigestadtteil, wo sich noch heute nationale und internationale Delegationen über energieeffiziente Gebäude, nachhaltige Baustoffe, ökologische Nahwärmeversorgung und Mulden-Rigolen-Systeme informieren. Und der zero:e park in Hannover Wettbergen ist eine der größten Null-Emissionssiedlungen in Deutschland und Europa. Dieses langjährige Engagement Hannovers spiegelt sich zum Beispiel in ihrer Rolle als Gründungsmitglied der europäischen Netzwerke Climate-Alliance und ICLEI wieder aber auch in ihrer Mitwirkung im Konvent der Bürgermeister, eine Initiative, die seit 2008 lokale Gebietskörperschaften vereint, die sich freiwillig dazu verpflichten, die Klima- und Energieziele der EU zu erreichen oder gar zu übertreffen.