Klar bilden wir aus!

Ausbildungskampagne nimmt weiter Fahrt auf

Bildungsbeirat läutet den „Sommer der Berufsausbildung“ auch in Hannover ein. Ziel ist, Ausbildungsbetriebe und angehende Auszubildende zusammen zu bringen.

Bringen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt zusammen (v. l.): Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover, Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, Torsten Hannig, DGB-Regionsgeschäftsführer, Olaf Brandes, Leiter der Bildungsabteilung bei der AGV Hannover und Umgebung, Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Hannover, und Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover.

Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt zusammen zu bringen: Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie bleibt das eine Herausforderung. Mit den zwei Kampagnen „Digga muss los! Ausbildung wartet.“ und „Klar bilden wir aus!“ hat der Regionale Bildungsbeirat im letzten Jahr eine deutliche Botschaft an Absolventinnen und Absolventen sowie an Ausbildungsbetriebe adressiert. Das Ziel: Beide Seiten in Kontakt zu bringen und in Ausbildung zu vermitteln. Den von der Bundesregierung ausgerufenen „Sommer der Berufsausbildung“ nehmen die Mitglieder des Bildungsbeirats zum Anlass, ihre Aktivitäten fortzusetzen und zu verstärken.

„Das gemeinsame Ziel ist es, dass möglichst viele junge Menschen dieses Jahr eine Berufsausbildung im Betrieb beginnen. Dafür wollen wir das bestehende Angebot noch sichtbarer machen und über alle möglichen – pandemiebedingt vor allem digitalen – Kanäle den Kontakt zwischen Betrieben und Jugendlichen herstellen“, erklärt Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, bei der die Federführung für die Kampagne liegt. Rund 50.000 Euro hatte die Region dafür bereits zum Kampagnenstart im vergangenen Jahr investiert, dieselbe Summe macht sie auch dieses Jahr locker. Ein Teil davon fließt in den Relaunch der Webseite www.ausbilden-lohnt-sich.de und das Ausbildungsmarketing über Social Media. Daneben gibt es eine Plakatkampagne und eine im Kampagnendesign gestaltete ÜSTRA-Stadtbahn.

Weitere Akteure der Ausbildungskampagne

sind die Agentur für Arbeit Hannover, die Industrie- und Handelskammer Hannover, die Handwerkskammer Hannover, das Jobcenter Region Hannover, der Arbeitgeberverband Hannover sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund.

Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit Hannover: „In Hannover haben wir entgegen dem Bundestrend ein ausgewogenes Verhältnis von Bewerberinnen und Bewerbern zu Ausbildungsplätzen. Trotzdem müssen die Ausbildungsstellen und die Bewerberinnen und Bewerber auch zueinander passen. Damit das noch besser gelingt, richten wir am 23. Juni die ‚Zukunftsstarter Hannover‘ aus. Die virtuelle Ausbildungsmesse für die Region Hannover ist eine gute Gelegenheit für Schülerinnen und Schüler, Ausbildungsbetriebe kennen zu lernen und das für sie passende Angebot herauszusuchen – und eine tolle Plattform für ausbildende Betriebe, ihr Unternehmen zu präsentieren und geeigneten Nachwuchs zu suchen.“

„Gut ausgebildeter Nachwuchs wird in der Region Hannover in den nächsten Jahren dringender denn je gesucht. Allein im IHK-Bereich stehen dafür über 250 Ausbildungsberufe mit exzellenten Perspektiven offen", sagt Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer, und appelliert an die Jugendlichen: "Schiebt es nicht auf die lange Bank, sondern geht jetzt in die Betriebe und startet in diesem Jahr noch direkt mit einer Ausbildung durch.“

Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover, weist auf die Angebotslage im Handwerk hin: „Aktuell bieten unsere Mitgliedsbetriebe in der Online-Lehrstellenbörse noch 670 freie Ausbildungsplätze für dieses Jahr an. Das Handwerk hat sich in der Corona-Pandemie als Stabilisator in der Krise erwiesen und bietet nach wie vor sichere Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Unsere Botschaft an alle Schulabgänger*innen: Es ist noch nicht zu spät. Mehr als 60 unterschiedliche Berufe mit tollen Karrierechancen stehen Bewerber*innen offen. Noch bis Oktober können Lehrverträge geschlossen werden.“

Olaf Brandes, Leiter Bildungsabteilung in der Allgemeinen Arbeitgebervereinigung Hannover, betont, wie wichtig die Nachwuchsförderung für Unternehmen ist: „Unsere Unternehmen arbeiten in der gegenwärtigen Situation mit allen Kräften daran, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu überwinden. Das bedeutet vor allem, weiterhin Nachwuchskräfte auszubilden und in die Fachkräfte von morgen zu investieren. Denn die Sicherung des Fachkräftenachwuchses wird zur eigentlichen Zukunftsaufgabe.“

Das sieht auch Torsten Hannig, Regionsgeschäftsführer beim Deutschen Gewerkschaftsbund, so: „Wir möchten alle jungen Menschen ermutigen, sich trotz schwieriger Zeiten für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Wer heute gut ausgebildet wird, sichert sich einen Arbeitsplatz für die Zukunft!“

Stefan Bode, Mitglied der Geschäftsführung Jobcenter Region Hannover ergänzt: „Ein fehlender Berufsabschluss ist ein häufiger Grund dafür, dass das Einkommen nicht zum Lebensunterhalt reicht. Deshalb ist es für das Jobcenter Region Hannover ein wichtiges Anliegen, dass alle Jugendliche erfolgreich eine Ausbildung absolvieren. Der Ausbildungsmarkt bietet viele Chancen. Und das Jobcenter bietet den jungen Menschen vielfältige Unterstützung, um diese Chancen zu ergreifen.“

Hintergrund:

Der Regionale Bildungsbeirat, ein Zusammenschluss wichtiger Akteure im Übergang von Schule in den Beruf in der Region Hannover, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bildungs-, Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen weiterzuentwickeln und zu bündeln. Er setzt sich aus über 20 Institutionen aus der Region Hannover zusammen, neben der Region Hannover unter anderem die Handwerkskammer (HWK) Hannover, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover, die Agentur für Arbeit Hannover, das Jobcenter Region Hannover, die Allgemeine Arbeitgebervereinigung (AGV) Hannover und Umgebung e.V. und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Niedersachsen-Mitte.