Jahresvorschau

2015 im Landesmuseum Hannover

So sollen die künftigen MenschenWelten im Niedersächsischen Landesmuseum aussehen.

Mit rund 164.900 Besuchern kann das Landesmuseum Hannover auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Auch 2015 wird es für die Museumsbesucher wieder einiges zu sehen geben.

Laufende Ausstellungen

Noch bis zum 1. März läuft die Ausstellung "Zukunft leben. Die demografische Chance":

Bis zum 12. April können die Besucherinnen und Besucher in der Mitmachausstellung "HighTech Römer" selbst herausfinden, wie man ein Aquädukt baut oder eine lateinische SMS schreibt.

Brandbilder

Max Slevogt, Württembergischer Dragoner Offizier zu Pferde (mit konsavatorischer Notsicherung), 1902, Leihgabe der Stadt Hannover.

"Brandbilder – Kunstwerke als Zeugen des Zweiten Weltkriegs" lautet der Titel der Ausstellung vom 8. Mai bis 6. September 2015. Im Jahr 2015 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Dies nimmt das Landesmuseum zum Anlass, Kunstwerke als "Zeugen" des Zweiten Weltkriegs in den Fokus zu rücken. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht eine Gruppe von Gemälden, die in der Stahlkammer des ehemaligen Lohnamts in Hannover sichergestellt und dort im Oktober 1943 durch Kriegseinwirkung stark beschädigt oder zerstört wurde. Rund fünfzig dieser sogenannten "Brandbilder" gelangten in den 1950er Jahren als Leihgaben der Stadt Hannover ins Depot der Landesgalerie, wo sie seitdem bewahrt und nun erstmals in einer Ausstellung präsentiert werden. Insgesamt verfolgt die Ausstellung das Ziel, bisher weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehende Bestände und Arbeitsfelder in den Mittelpunkt zu rücken. Darüber hinaus soll der mit der "Spurensuche" nach Zeugen des Weltkriegs verbundene Blick mit aktuellen Diskursen über die Aufgaben und das Selbstverständnis der Museen verbunden werden.

Madonna. Frau – Mutter – Kultfigur

Julia Krahn: Mutter, Fotografie auf Aluminium, 103 cm x 83 cm

Die Sonderausstellung vom 16. Oktober 2015 bis 21. Februar 2016 wirft einen neuen Blick auf eines der scheinbar vertrautesten Bilder des Christentums. Die Ausstellung thematisiert die vielfältigen Facetten und Funktionen von Mariendarstellungen, die Brüche  und Kontinuitäten, die das Bild der Gottesmutter im Laufe der Jahrhunderte prägten. Die Schau fragt dabei auch nach den Wurzeln des Marienbilds. Schon in den Kulturen Griechenlands und Roms spielten Muttergottheiten wie Artemis, Isis oder Kybele eine bedeutende Rolle; zahlreiche archäologische Funde belegen, dass Mutter und Kind zu den zentralen Urbildern der Menschheit gehören.
Motive wie etwa Isis mit dem Horusknaben entfalteten eine direkte Vorbildwirkung für Darstellungen der christlichen Gottesmutter. Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart lenken den Blick auf die sich wandelnde Rolle Mariens im Christentum: Die kultische Verehrung herrscherlich thronender, mittelalterlicher Madonnenfiguren, die kritische Haltung der Reformation gegenüber der Muttergottes und die Stilisierung Mariens zur "Streiterin für den Glauben" im Zuge der Gegenreformation sind ebenso Themen der Ausstellung wie die Neuinterpretation religiöser Bildtypen in der Moderne und Gegenwartskunst.

MenschenWelten

In der geplanten Dauerausstellung MenschenWelten soll ab Herbst 2015 eine einzigartige Verbindung von Archäologie und Völkerkunde geschaffen werden. Wie im Zeitraffer wird ein Bogen geschlagen von der Evolution bis zu den außereuropäischen Kulturen der Neuzeit. Die Frage nach der biologischen Herkunft des Menschen ist nach wie vor eines der letzten Rätsel unserer Zeit. Das Landesmuseum möchte die Besucher auf eine Reise durch die Entwicklungsgeschichte des Menschen mitnehmen und sie mit ihrer "Ahnenreihe" bekannt machen. Neue wissenschaftliche Rekonstruktionen machen dies möglich. Die ersten Menschen in Niedersachsen waren Migranten! Wie sie aus fernen Gegenden einwanderten, wie Klimaschwankungen die Erde und die kulturelle Entwicklung der Menschen beeinflussten, wie technische Innovationen Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur veränderten, soll man zukünftig in den MenschenWelten erfahren.

(Veröffentlicht am 19. Dezember 2014)