In Vorbereitung der Ausstellung „Starker Stoff für bunte Bilder – Textile Schätze aus Ägypten“ wurde auch zur Herkunft der Textilien in der Ägyptischen Sammlung des Museum August Kestner geforscht. Ein bedeutender Teil ihres heutigen Bestandes wurde bereits vor der Eröffnung 1889 des Kestner-Museums für Hannover angekauft. Am 27.11.1886 eröffnete im Kunstverein die Ausstellung „Vielfarbige Gobelin=Wirkereien der spätrömischen und frühbyzantinischen Kunstepoche“. Die 250 Leihgaben dafür stellte der Aachener Geistliche und Kunsthistoriker Franz Bock (1823-1899) aus seinem Privatbesitz mit der Absicht zur Verfügung, sie zu verkaufen. Die „Kunstgeschichtlichen Beiträge“ wurden von Bock als Begleitpublikation für die hannoversche Ausstellung herausgebracht.
Tatsächlich hat nach Ausstellungsende der hannoversche Kunstgewerbe-Verein 85 Textilfragmente aus der spätantikkoptischen Epoche (3.–15. Jh. n. Chr.) sowie 23 aus älteren Perioden Ägyptens für sein im Leibnizhaus befindliches Kunstgewerbemuseum erworben.