„An Vielfalt gewonnen“

Erneuerung des Weiße­kreuz­platzes abgeschlossen

Die Umgestaltung des Weißekreuzplatzes ist abgeschlossen: Oberbürgermeister Belit Onay  hat das neu gestaltete Areal am 17. November offiziell zur Benutzung freigegeben. In rund vier Monaten hat der städtische Ausbildungsbetrieb „Garten- und Landschaftsbau“ im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün für 335.000 Euro die Innenfläche runderneuert und aufgewertet: mit neuen Spiel- und Bewegungsangeboten, zusätzlichen Pflanzen sowie neuem Sitzmobiliar. 

Pflanzten gemeinsam die letzten Narzissen: Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Gunda Pollok-Jabbi, Stadtkämmerer Dr. Axel von der Ohe, Oberbürgermeister Belit Onay, Stadtgrün-Fachbereichsleiter Ulrich Prote und Stadtbaurat Thomas Vielhaber.

„Der Aufwand hat sich gelohnt, die Umgestaltung ist gelungen. Der Weißekreuzplatz hat zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten und insgesamt eine große Vielfalt hinzugewonnen. Damit wird dieser Ort ein lebendiger und grüner Wohlfühlplatz. Das ist ein weiterer Baustein bei der Vitalisierung der bahnhofsnahen Plätze“, sagte Oberbürgermeister Onay und ergänzte mit Blick auf die Zeit der Realisierung: „Hervorzuheben ist, dass wir die Pläne enorm schnell umsetzen konnten.“

Vielfältige Angebote in verschiedenen Zonen

Die Platzfläche gliedert sich in verschiedene Zonen. Auf der Grünfläche parallel zur Lister Meile sind neue Spiel- und Bewegungsangebote für unterschiedliche Altersgruppen entstanden: Zwei Tischtennisplatten, zwei Bodentrampoline und eine raumgreifende Seilkletteranlage bieten vielfältige Angebote für Kinder und Erwachsene. Dazu ist ein schwenkbarer „Dribblertisch“ zum gemeinsamen Aktionsspiel aufgebaut worden: Hier muss eine Kugel mit Geschick durch ein Labyrinth in die Mitte balanciert werden. Ergänzt wird das Angebot durch zwei Pendelstangen zum Wippen und Balancieren. Auch Boulespiel ist auf den großzügig erweiterten Wegeflächen möglich.

Mit drei Schachtischen, Drehstühlen und Bänken an der Südseite des Platzes gibt es weitere Angebote für Begegnung und Erholung. Die vorhandenen Bänke im Laubengang an der Ostseite sind renoviert worden. Entlang der Lister Meile wurden neue Sitzauflagen auf der Mauer ergänzt. Zwei neue Treppen verbinden jetzt die Lister Meile mit dem tieferliegenden Platz. Über eine neue Wegerampe im Norden besteht dort nun ein barrierefreier Übergang.

Neue Spiel- und Bewegungsangebote sollen verschiedeneAltersgruppen auf den Weißekreuzplatz locken.

18 neu gepflanzte Bäume gliedern den südlichen Platz und bieten Schatten und neue farbige Akzente. Durch die Auswahl von klimarobusten, schmalwachsenden Eschen in den Platzecken, Blaseneschen mit ihren knorrigen Kronen am Rasenrand und markanten Birken wird das grüne Gesicht des Platzes aufgewertet. Die großzügige Rasenfläche parallel zur Lister Meile ist weiterhin als Spielwiese für Jung und Alt konzipiert. 
Im Norden lockt seit Mai ein neues gastronomisches Angebot auf einer attraktiven Außenfläche. Dafür wurden die vorhandenen Bänke und Abfallbehälter abgebaut, die Hecken und Pflanzkübel blieben erhalten. Die Gastronomie startete im Mai als Biergarten, in den Wochen bis Weihnachten lädt sie als „Wintergarten“ mit Tannenbäumen ein. 

Die Wege und Platzflächen wurden komplett überarbeitet und der Platzbereich im Norden steht nun für vielfältige Veranstaltungen zur Verfügung. Der beliebte Masala-Weltmarkt soll weiterhin hier stattfinden, aber auch andere kleine Kulturveranstaltungen wie Kleinkunstmärkte oder Stadtteilfeste sind möglich.

Beteiligung der Einwohner*innen ging dem Baustart voraus

Die Idee, den Weißekreuzplatz zusammen mit dem Andreas-Hermes-Platz zu vitalisieren, gab es schon seit einigen Jahren. Bereits im Jahr 2017 starteten umfangreiche Beteiligungsprozesse für beide Plätze mit dem Ziel der Belebung, einer attraktiven Gestaltung und einer Entschärfung von Konflikten zwischen den unterschiedlichen Nutzer*innen. Die Ergebnisse der Bürger*innenbeteiligung gingen in dem seit Herbst 2022 durch den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün entwickelten „Zonierungskonzept Weißekreuzplatz“ auf. Das Konzept hat die Stadt in einer öffentlichen Dialogveranstaltung im April 2023 im Kulturzentrum Pavillon vorgestellt und wurde im Mai im Stadtbezirksrat Mitte beschlossen. Dasselbe Gremium stimmte den konkreten Umbauplänen am 5. Juli zu – bereits am folgenden Tag richtete der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün die Baustelle ein. Die Zielvorgabe, die Umgestaltungen im Herbst abzuschließen, wurde erfüllt. 

Kunstprojekte und Veranstaltungen in den Sommermonaten

Die Bänke im Laubengang an der Ostseite des Platzes sind renoviert und umDrehstühlen erweitert worden.

Von Mitte Mai bis September und somit zum großen Teil parallel zu den Baumaßnahmen bot sich auf dem Weißekreuzplatz ein umfangreiches Kulturprogramm: Mit wechselnden großformatigen Fotobildausstellungen im Laubengang an der Ostseite des Platzes, kuratiert und betreut durch den Fachbereich Kultur, wurden Fragen zur Nutzung des öffentlichen Raumes und diversen Lebenssituationen im urbanen Spannungsfeld vermittelt. Parallel dazu widmete sich die Künstlerin Kerstin Schulz mit ihrem Schwarmkunstprojekt mitten auf dem Platz für acht Wochen im Juli und August im Rahmen einer Mitmach-Aktion den Fragen des soziokulturellen Umgangs mit dem öffentlichen Platzraum, der Identifikation und der interkulturellen Begegnung. So entstanden bei gemeinsamen Aktivitäten und Gesprächen mit zahlreichen Menschen verschiedene überdimensionale Skulpturen aus miteinander verbundenen und verwobenen Schläuchen zum Leitthema „panta rhei:stadt im fluss“. 

Auch der bekannte und beliebte „Masala-Weltmarkt“, organisiert vom benachbarten Kulturzentrum Pavillon, baute seine Zelte mit diversen Verkaufs- und Infoständen in diesem Jahr auf dem Weißekreuzplatz auf. Zudem machte die „Allee der Wanderbäume“ des BUND für einige Tage Station auf dem Platz. Das Kulturprogramm wird fortgesetzt: Teile der Schwarmkunst sind weiterhin auf der Rohrpergola zu sehen. Darüber hinaus werden noch zwei Ausstellungen im Laubengang gezeigt.

Die Wege und Platzflächen wurden komplett überarbeitet und der Platzbereich im Norden steht für vielfältige Veranstaltungen zur Verfügung.

Weitere Maßnahmen um den Weißekreuzplatz geplant

Die Lister Meile ist inzwischen zur Fußgängerzone umgewidmet. Der Radverkehr soll zukünftig über zwei neue Velorouten um den Platz herumgeführt werden. Die erforderlichen Umbauarbeiten im Straßenraum sind für 2024 geplant. Auch den Abschnitt der Lister Meile will die Stadt aufwerten. 

Wer sich weiterhin für eine positive Entwicklung auf dem Platz einsetzen möchte, ist dazu eingeladen, sich zu beteiligen. Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün hat das Moderationsbüro planzwei aus Hannover engagiert, um gemeinsam mit Anlieger*innen, ansässigen Geschäftsleuten und anderen Interessierten in einem Forum weitere Ideen zu erarbeiten. Das nächste Treffen dazu ist am 11. Dezember im Pavillon geplant.