Stadtbibliothek Hannover

Rück­blick auf 2023 und Vor­stellung des Biblio­theks-Ent­wicklungs­plans

Nach einem Blick zurück auf das Jahr 2023 mit herausragenden Veranstaltungen sowie Zahlen, Fakten und Ausleihrennern startet die Stadtbibliothek Hannover im Jahr 2024 mit ihrem Bibliotheks-Entwicklungsplan durch.

 Stadtbibliothek Hannover

Mit einer fast 600-jährigen Geschichte ist die Stadtbibliothek Hannover ein fester Bestandteil der Bildungs- und Kulturinfrastruktur der Landeshauptstadt und blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2023 mit 4.090.496 Entleihungen einen Anstieg von 342.514 Ausleihen. Die Zahl der Besuche lag in 2023 bei 1.218.502 und damit um 244.107 Besuche höher als 2022. 

Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf und Prof. Dr. Tom Becker, Direktor der Stadtbibliothek, stellten das Gesamtkonzept der Stadtbibliothek Hannover für 2024 beim Pressetermin am 27. Februar vor.

Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf dazu:
"Die Stadtbibliothek Hannover ist ein lebendiger und unverzichtbarer Teil der Stadtgesellschaft, das hat sie in 2023 erneut eindrucksvoll bewiesen!"

Prof. Dr. Tom Becker, Direktor der Stadtbibliothek, ergänzt:
"Wir sind ein Begegnungsort für viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und schaffen mit unseren Angeboten positiv besetzte Kindheitserinnerungen für die Erwachsenen von morgen. ‚Konsolidierend, konstruktiv und zukunftsweisend‘ stellen wir mit dem Bibliotheks-Entwicklungsplan 2024 dazu die richtigen Weichen! Der Rückblick auf 2023 orientiert sich inhaltlich an ‚Umblättern im Kopf‘, dem Bibliotheks-Entwicklungsplan 2024."

Bibliotheks-Entwicklungsplan 2024

Im Zuge der Haushaltskonsolidierung der Landeshauptstadt Hannover steht die Stadtbibliothek vor der Aufgabe, mindestens 500.000 Euro im Jahr dauerhaft einzusparen.  Mit dem Bibliotheks­-Entwicklungsplan 2024 hat die Stadtbibliothek ein Programm erarbeitet und zur politischen Beschlussfassung vorgelegt, das trotz notwendiger Sparmaßnahmen die Versorgung der Menschen, insbesondere der Kinder und Jugendlichen, in der Landeshauptstadt Hannover mit bibliothekarischen Angeboten sicherstellt.

Darüber hinaus wird die inhaltliche, bauliche und technische Modernisierung und Weiterentwicklung der Stadtbibliothek verfolgt.  Im Konzept wird beschrieben, wie auf der einen Seite die 500.000 Euro eingespart werden können, auf der anderen Seite werden Vorschläge gemacht, wie sich die Bibliothek zugleich weiter entwickeln kann. Der vorliegende Bibliotheks-Entwicklungsplan entstand in einem breit angelegten und intensiven Prozess. Die Ergebnisse waren die Identifizierung der Standorte, die für eine Schließung vorgeschlagen werden und die Profilierung der bleibenden Bibliotheken. Notwendige Einsparungen werden skizziert und dabei gleichzeitig die Stärken der Stadtbibliothek Hannover gesichert. Im Mittelpunkt stehen Ansätze, um die verbleibenden Standorte realistisch zu modernisieren.

Zur Schließung vorgeschlagen sind die Stadtteilbibliotheken in der Südstadt und in der Nordstadt. Der Schwerpunkt der Südstadtbibliothek – Kinder, Familie und Jugend – soll in der nahegelegenen Zentralbibliothek kompensiert werden, wo durch Modernisierung dafür freie Flächen entstanden und auch bis zu zwei Stellen für die Arbeit mit der Zielgruppe vorgesehen sind. Hinzu kommt eine Erweiterung der Öffnungszeiten.

Die Angebote der Stadtbibliothek Nordstadt sollen in Teilen durch eine Aufwertung der Standorte in Vahrenwald und in der Oststadt aufgefangen werden, so zum Beispiel die Schulbibliotheksarbeit am Standort Vahrenwald.

Konstanze Beckedorf dazu: "Nur was sich verändert, bleibt. Mit den skizzierten Einschnitten kann es unter den jetzigen Rahmenbedingungen gelingen, die Stadtbibliothek Hannover als Ganzes zukunftsfähiger aufzustellen."

Becker ergänzt: "Die politische Entscheidung, ob und wie der Bibliotheks-Entwicklungsplan 2024 umgesetzt wird, beschäftigt nicht nur Politik und engagierte Zivilgesellschaft, sondern auch uns als Stadtbibliothek Hannover. Das wird auch Thema einer öffentlichen Veranstaltung am 20. März.

Über die Zukunft moderner Großstadtbibliotheken diskutieren wir dann mit Eva Bender, der neuen Kultur- und Bildungsdezernentin, sowie mit Frauke Untied, Direktorin der Hamburger Bücherhallen.

"Die Stadtbibliothek Hannover ist kein Selbstzweck, sie setzt einen klaren Auftrag um, der mit dem Bibliotheks-Entwicklungsplan 2024 aktualisiert wird. Die Grundwerte der Bibliothek – Teilhabe, Inspiration, Lernen, Demokratie und Nachhaltigkeit bilden dafür weiterhin ein tragfähiges Fundament, dass zeigte sich auch in 2023", betonte Beckedorf.   

Erfolgreich in 2023 – wegweisend für 2024

Beispielhaft für den Wert der Teilhabe in der Praxis war etwa 2023 das Programm, das die Oststadtbibliothek gemeinsam mit dem Kulturzentrum Pavillon auf dem Andreas-Hermes-Platz umgesetzt hat. Das Programm belebte den Platz bis in den September hinein. Auch 2024 wird der Platz bespielt werden.

Platzgestaltung

Der Andreas-Hermes-Platz blüht auf

Das Konzept geht auf: Seit Mai koordinieren die Oststadt-Bibliothek und das Kulturzentrum Pavillon ein Programm mit Tanz und Theater, mit grünen Hochbeete...

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"Wir leben Demokratie" – unter dieser Überschrift liefen 2023 eine ganze Reihe von Veranstaltungen, etwa zum Internationalen Tag der Demokratie am 15. September mit einem Programm für Schulklassen und einer Gesprächsrunde zum Thema Bürgerräte. Weitere demokratiepolitische Highlights waren eine Lesung zum Jahrestag der Anschläge in Hanau unter dem Titel Starke Worte – für eine offene Gesellschaft, ein Hannah Arendt-Poetry Slam zur jüdischen Lebenswelt in Hannover oder ein Austausch zur Meinungsfreiheit in Europa.

Der „Kulturkampf von rechts" hat 2023 die Bibliotheken erreicht und wird auch in 2024 weiter aktuell sein. Eine neue Handreichung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, an der auch die Stadtbibliothek Hannover mitgearbeitet hat, stellt unter der Überschrift "Alles nur leere Worte?"  konkrete Anregungen, Tipps und Praxisbeispiele vor, die Akteur*innen vor Ort dabei unterstützen, eigene Handlungsstrategien zu entwickeln.