Argumentationstraining gegen Stammtischparolen, Hass und Hetze

Hass und Hetze sind weit verbreitet – es bedarf unserer mutigen Stellungnahme dazu. In diesem Workshop schauen wir uns an, wie menschenverachtende, diskriminierende  Aussagen gekennzeichnet sind und wie wir ihnen am besten begegnen können. An konkreten (beruflichen und persönlichen) Fällen erarbeiten wir eine Vielzahl an Reaktionsmöglichkeiten, um unsere Handlungsoptionen zu erweitern. Mit einem Kurzfilm als Einstieg und kurzen Inputs z. B. über Gruppenbezogenene Menschenfeindlichkeit  können wir interaktiv das Thema vertiefen und mittels Gesprächsübungen Gegenstrategien ausprobieren. Es geht darum, den Teilnehmenden auf kurzweilige Weise wirkungsvolle  Tools zu vermitteln, mit denen sie künftig herausfordernden Situationen besonnen und geistesgegenwärtig entgegentreten. Trotz unterschiedlicher Werte und Haltungen können respektvolle Dialoge geführt werden. Sie haben hierzu Handlungsmuster kennen gelernt und für ihre eigene Position Sicherheit erlangt. 

Außerdem geht es um die Frage,

- wieso wir uns manchmal bei Diskriminierungen, negativer Stimmungsmache und Menschenverachtung im Alltag nicht einmischen konnten
- wie „Totschlag-Argumente“ von Hass-Predigern funktionieren.
- wie wir dennoch Stellung beziehen können, ohne uns selbst zu gefährden
- und wie das auf eine elegante, humorvolle, aber auch eindeutige Art funktionieren kann.

Neben weiteren Übungen wird auch auf persönliche Fälle bzw. Erfahrungen eingegangen.

Aktuelle Themen wie Verschwörungstheorien, Umgang mit Desinformation und hatespeech, Rassismus und Antifeminismus werden bei Bedarf integriert.

Anhand alltäglicher Szenen werden Anstöße gegeben, die eigene Urteils- und Handlungsfähigkeit zu stärken. Menschenrechte, Demokratie und die Akzeptanz gesellschaftlicher  Vielfalt sind dabei die Basis der Trainings; es richtet sich damit gegen Populismus, Fundamentalismus, Rassismus und jegliche Formen von Diskriminierung. 

Am zweiten Tag rückt der Selbstschutz in den Fokus, Übungen zu Resilienz und Fokussierung, Körpersprache und Energie-Haushalt, mit weiteren Fallbeispielen, wie all das bei  Alltags-Diskriminierung anwendbar ist. 
Methoden: Interaktiver Vortrag und Film, Gesprächsübungen, Selbstreflexion, Austausch

Die Referentin

Karin Kettling arbeitet seit 1989 im professionellen Schauspiel, davon 8 Jahre im Theater Oberhausen, auch als Sängerin, Sprecherin und Stimmcoach, seit 2012 ist sie freiberuflich in  Kulturprojekten und Erwachsenenbildung und als Führungskräfte-Coach tätig. Im Oktober 2016 hat sie bei ARIC Duisburg eine Ausbildung zur Antirassismustrainerin absolviert.

Mit dem Projekt "Zuvielcourage?" hat sie in über 180 Veranstaltungen bundesweit und quer durch alle Gesellschaftsschichten „Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen"  angeleitet, in ständigem Austausch mit deren Urheber, Professor Klaus-Peter Hufer, dessen Qualitätsstandards sie konsequent vertritt. Als Team ZivilQrage ist sie seit 2020 für die  Justiz NRW in Gefängnissen und Gerichten als Trainerin unterwegs.

Betzavta-„Miteinander“. Demokratiekompetenz-Training

Das vom "Adam-Institute for Democracy and Peace" in Jerusalem entwickelte und für Deutschland unter dem Titel "Miteinander" adaptierte Demokratie-Lernprogramm „Betzavta"  versteht Demokratie als eine in allen Situationen des Lebens umsetzbare Verhaltensform. In interaktiven Übungen werden die Teilnehmenden mit den Herausforderungen und Dilemmata bei der Umsetzung demokratischer Prinzipien ins Handeln konfrontiert, erleben das Spannungsverhältnis von Gleichheit und Freiheit, trainieren den Umgang mit  Freiheit und Verantwortung und erproben demokratische Konfliktlösungen.

Die Referentin

Gabriele Wiemeyer ist Dipl. Sozialwirtin. Päd. Mitarbeiterin des Gustav Stresemann Institut Nds. e.V. und freiberufliche Trainerin. Schwerpunkte: Transkulturelles Lernen und  Demokratie-Kompetenzentwicklung. Zertifizierte „Betzavta“- Ausbilderin.

Hinweis: Die Sommerakademie ist als Bildungsurlaub anerkannt.

Die Teilnahmegebühr beträgt 70 Euro inklusive Verpflegung. Um Anmeldung wird bis 12.5.2023 gebeten. Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie unten.