Zwischen dem 27. November 1941 und dem 26. Oktober 1942 ließ das Reichssicherheitshauptamt etwa 25.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder aus deutschen Städten sowie Wien und dem Ghetto Theresienstadt nach Riga deportieren. Nur etwa 1.080 Menschen dieser Transporte überlebten Riga und nachfolgende Orte nationalsozialistischer Massenverbrechen. Aus Hannover wurden am 15. Dezember 1941 1.001 jüdische Kinder, Frauen und Männer in das Ghetto Riga deportiert. Nach der Befreiung 1945 lebten nur noch 69 von ihnen.
Diese Deportationen werden in der vom vom Auswärtigen Amt finanzierten und von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte konzipierten Wanderausstellung in einen größeren Kontext gestellt. Die zweisprachig: deutsch und lettisch.Wanderausstellung bettet den Tat- und Erinnerungsort Riga in die Geschichte der Deportationen, die deutsche Besatzungspolitik im Reichskommissariat Ostland und die Geschichte des Holocausts im deutsch besetzten Lettland ein. Sie schließt mit einem Blick auf die Nachkriegsgeschichte in Lettland und Deutschland und legt dort den Fokus auf das Weiterleben von Überlebenden, das Aufarbeiten der NS-Verbrechen und das Erinnern an die Opfer.
Die Präsentation der Ausstellung in Hannover ist eine Kooperation des ZeitZentrum Zivilcourage mit der Volkshochschule Hannover und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte.
Die Eröffnung der Ausstellung findet statt am Freitag, den 13. September 2024 um 18 Uhr im Foyer des VHS Hannover.
Begleitprogramm
26.09.| 17:30 Uhr | Vortrag
Polizei und Shoa oder das Ermorden jüdischer Menschen durch Giftgas
Referent: Dr. Dirk Götting, wissenschaftlicher Direktor der Forschungsstelle für Polizei- und Demokratiegeschichte der Polizeiakademie Niedersachsen in Nienburg
Ort: Volkshochschule Hannover
07.10.| 18:00 | Buchvorstellung
Deportiert: „Immer mit einem Fuß im Grab“ – Erfahrungen deutscher Juden
Referentin: Dr. Andrea Löw, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte und stellv. Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien
Ort: VHS Hannover