Tagung

Bericht zur Tagung "Niedersächsische Erinnerungsorte" im Neuen Rathaus

Am 23. April 2016 veranstaltete der "Arbeitskreis für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts" der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen in Kooperation mit der Städtischen Erinnerungskultur zum Thema „Niedersächsische Erinnerungsorte“ im Neuen Rathaus Hannover eine Arbeitstagung.

Der Sprecher des"Arbeitskreis für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts" der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann, bei der Tagung "Niedersächsische Erinnerungsorte" am 23. April 2016 im Neuen Rathaus Hannover.

Nach einleitenden Worten von Personal- und Kulturdezernent Harald Härke, der insbesondere die Rolle des Neuen Rathauses Hannover als Erinnerungsort hervorhob, führte der Sprecher des Arbeiteskreises, Prof. Detlef Schmiechen-Ackermann, in das Thema "Niedersächsische Erinnerungsorte" ein. Im ersten Panel des Workshops stellten Kim Hahne und Karljosef Kreter mit der 1943 zerstörten Aegidienkirche und dem im Mai 1936 eingeweihten Maschsee zwei hannoversche Erinnerungsorte vor. Beide Referenten hoben die Mehrdeutigkeit und die Anschlußfähigkeit der Orte an die jeweiligen Erinnerungsgemeinschaften hervor. Im anschließenden Panel II verwiesen Lena Krull und Constanze Sieger auf die regionale Bezeichnung "Oldenburger Münsterland" und deren identitätsstiftender Wirkung als sprachlichem Erinnerungsort. Für Bremerhaven präsentierte Rüdiger Ritter Elemente und Perspektiven auf "das Amerikanische in Bremerhaven" seit der US-Besatzung 1945 als Erinnerungsort. Oliver Rump betonte im Panel III die Bedeutung der antifaschistischen Begegnungsstätte "Heideruh" bei Hamburg als Erinnerungsort der deutscher Kommunisten im 20. Jahrhundert.

Publikum auf der Tagung "Niedersächsische Erinnerungsorte" des "Arbeitskreis für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts" am 23. April 2016 im Neuen Rathaus Hannover.

Die Unterschiede der Erinnerungspunkte zeichnete Peter Heldt am Beispiel des Erinnerungsorts Schillstraße in Braunschweig nach, wo sowohl ein Denkmal an die Aufständischen des preußischen Majors Ferdinand von Schill aus dem Jahr 1809 als auch ein Gedenkort an das dortige KZ-Außenlager erinnert. Im letzten Panel IV boten Jörn Brinkhus und Paul Weßels mit dem "Bremer Roland" und dem friesischen Upstalsboom eindrucksvolle Beispiele für die Beständigkeit und gleichzeitige Wandlungsfähigkeit bereits im Mittelalter bestehender Erinnerungsorte. Zu allen thematisierten geografischen Orten wurde in der Diskussion die Frage aufgeworfen, ob es sich bei ihnen um Erinnerungsorte im Sinne Pierre Noras handele.

Ablaufplan

10:30 Uhr  Begrüßung

Genehmigung des Protokolls über die 33. Zusammenkunft am 28. November 2015 (Rundbrief Nr. 22)

Ankündigung zur Neuwahl des Sprecherteams im November 2016

Kurzvorstellungen von Projekten, Publikationen und Tagungen

Grußwort von Harald Härke, Personal- und Kulturdezernent der Landeshauptstadt Hannover

WORKSHOP: "NIEDERSÄCHSISCHE ERINNERUNGSORTE"

10:45 Uhr:  Einführung in das Thema

10:50 Uhr:  Panel I.

Moderation: Detlef Schmiechen-Ackermann, Hannover

Kim Hahne, Hannover
Die Aegidienkirche in Hannover

Karljosef Kreter, Hannover
Der Maschsee

Diskussion

12:0 Uhr:  Panel II

Moderation: Jochen Oltmer, Osnabrück

Lena Krull/Constanze Sieger, Münster
Das Oldenburger Münsterland

Rüdiger Ritter, Bremen
Das Amerikanische in Bremerhaven

Diskussion

13:00:  Mittagspause
(in fußläufiger Umgebung stehen diverse Verpflegungsmöglichkeiten zur Verfügung)

14:15 Uhr:  Panel III

Moderation: Detlef Schmiechen-Ackermann, Hannover

Oliver Rump, Berlin
Heideruh

Peter Heldt, Wolfenbüttel
Das KZ-Außenlager Schillstraße, Braunschweig

Diskussion

15:15 Uhr:  Panel IV

Moderation: Jochen Oltmer, Osnabrück

Jörn Brinkhus, Bremen
Der Bremer Roland

Paul Weßels, Aurich
Der Upstalsboom

Diskussion und Abschlussdiskussion

16:45 Uhr:  Ende der Veranstaltung

Nähere Informationen über die Mitglieder und die Tätigkeit des Arbeitskreis für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie den regelmäßig erscheinenden Rundbrief finden Sie hier.

Workshop: Niedersächsische Erinnerungsorte