Am 9. Mai 2016 fand das zentrale Gedenken zum „Tag der Befreiung“ auf dem Ehrenfriedhof Maschsee-Nordufer statt. Über 150 Menschen besuchten die Gedenkveranstaltung und nahmen Anteil.
Das Gedenken wird alljährlich von der Städtischen Erinnerungskultur in Kooperation mit der IG Metall, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der Maschsee-AG organisiert.
Bürgermeister Thomas Hermann erläuterte in seinem Grußwort die vielen unterschiedlichen Facetten, die die Befreiung 1945 mit sich brachte und forderte dazu auf, sich aus der Vergangenheit heraus den aktuellen politischen Herausforderungen zu stellen: „Wieder verlieren Menschen ihre Heimat, können in ihren Heimatländern aufgrund von Krieg und menschenverachtenden Ideologien nicht mehr sicher leben. Wir sollten den Mut haben, ihnen eine Perspektive zu geben, stark hinter unseren demokratischen Freiheitsrechten zu stehen und mit dem Blick aus der Vergangenheit und den Erfahrungen daraus für eine gemeinsame und friedliche Zukunft einzustehen.“
Auch Dirk Schulze – 1. Bevollmächtigter der IG Metall – betonte in seinem Grußwort die Aufgabe der heutigen Gesellschaft selber aktiv gegen Krieg und für Frieden einzustehen. Pavel Reshetnikov, Vize-Generalkonsul der Russischen Föderation, war zum Gedenken aus Hamburg angereist und sprach sich für einen stetigen Dialog zwischen den Völkern und Ländern aus.
Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule gestalteten die Gedenkveranstaltung durch die Schilderung der Biographie von Nadja Podmogilnaja, die als einzige Frau am 6. April 1945 im Rahmen einer Massenerschießung auf dem Seelhorster Friedhof getötet wurde. Die Jugendlichen beendeten ihren Beitrag mit der Frage: „Was wäre, wenn wir nicht Waffen, sondern Blumen zu den Menschen bringen würden?“.
Musikalisch wurde die Veranstaltung durch den Chor „Blagovest“ der Maria-Verkündigungs-Kirche Hannover begleitet. Angehörige des Chors stellten in einer bewegenden Szene die Trauer des Krieges bildlich dar.