Am 10. Mai 2017 gedachten Schülerinnen und Schüler der Tellkampfschule der Bücherverbrennung in Hannover vor 84 Jahren. Am 10. Mai 1933 wurden bei der von Studenten der Technischen und der Tierärztlichen Hochschule Hannover organisierten Kundgebung Bücher von jüdischen, liberalen, pazifistischen und marxistischen Autorinnen und Autoren verbrannt – ein nationalsozialistisches Verbrechen gegen die künstlerische und geistige Freiheit.
In Hannover fand die Bücherverbrennung an dem in den Maschwiesen gelegenen Bismarckturm statt: Studierende und Lehrangehörige der hannoverschen Hochschulen brachten die in den Vortagen eingesammelten Bücher dorthin und verbrannten sie. Beim Bau des Maschsees wurde der Bismarckturm abgetragen. Der Standort liegt heute mitten im Maschsee auf Höhe der Geibelbastion. Eine im Boden eingelassene Gedenkplatte am Ufer der Geibelbastion erinnert an den Ort der Bücherverbrennung und zwei Informationstafeln dokumentieren das Bismarckdenkmal und die Geschichte der Bücherverbrennung 1933.
Bei der diesjährigen Gedenkveranstaltung präsentierten die Jugendlichen der Tellkampfschule, die nach jahrelangem Engagement für die Erinnerung an die Bücherverbrennung in Kooperation mit der Städtischen Erinnerungskultur die Patenschaft für das Gedenken übernommen hat, Beiträge zu den verbotenen Autorinnen und Autoren und den "verbrannten" Texten. Der Chor der Tellkampfschule sorgte für die musikalische Begleitung. In seinem Grußwort zu Beginn der Veranstaltung erinnerte Stadtbezirksbürgermeister Lothar Pollähne nochmals an das Schicksal der KünsterInnen und SchriftstellerInnen, deren Bücher verbrannt und deren frehietliche Ideen den Nationalsozialisten verhasst waren.