Erinnerungskultur
Neue Stolpersteine an vier Orten in Hannover
Am 6. November wurden in Hannover neun weitere Stolpersteine für Verfolgte des Nationalsozialismus an vier Orten im Stadtgebiet verlegt, den letzten Wohnsitzen der Betroffenen. Organisiert vom ZeitZentrum Zivilcourage wurden die Stolpersteine von einem Mitarbeiter des Künstlers Gunter Demnig in Zusammenarbeit mit dem städtischen Tiefbauamt verlegt.
Stolpersteinverlegung für die Familie Heymann in der in der Wittekindstraße 11a mit einem Wortbeitrag des Antragstellers und Spenders Dierk Schäfer
Die nunmehr 506 Stolpersteine in Hannover für Menschen aus neun Verfolgtengruppen regen inmitten des Stadtbildes zur Auseinandersetzung mit den Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung und ihren Biographien an.
Stolperstein für Dunia Schwarzmann
Die Verlegung begann mit der Setzung eines Stolpersteins für Dunia Schwarzmann, geb. Goldenberg vor dem Haus Brandestraße 11 im Stadtbezirk Döhren-Wülfel. Dunia Schwarzmann war am 15. Dezember 1941 mit weiteren 1.000 jüdischen Menschen von Hannover in das Ghetto Riga deportiert worden. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Dr. Bala Ramani, SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Hannover, sprach bei der Verlegung ein Grußwort und begrüßte an dieser Stelle ausdrücklich den Enkel von Dunia Schwarzmann, Berni Stephanus, und seine mitgereisten Angehörigen.
Berni Stephanus (links) vor dem Stolperstein für seine Großmutter Dunia Schwarzmann in der Brandestraße 11 mit Vertreter*innen der Stadt Hannover
Stolperstein für Ludwig Kollmannsberger
In der Bredenbeckerstraße 4 im Stadtbezirk Linden-Limmer wurde anschließend ein Stolperstein für den politisch Verfolgten Ludwig Kollmannsberger verlegt. Er war Mitglied einer kommunistischen Widerstandsgruppe gewesen und hatte sich nach seiner Verhaftung durch die Gestapo am 19. Oktober 1944 im Polizeiersatzgefängnis Ahlem erhängt.
Stolpersteine für die Familie Heymann
Zur Erinnerung an die jüdische Familie Heymann (Theodor, Rahel und Heinz) wurden in der Wittekindstraße 11a Stolpersteine verlegt. Theodor und Rahel Heymann hatten in dem gewohnt und dort einen Lebensmittelladen betrieben. Aufgrund der zunehmenden NS-Verfolgung waren sie gezwungen ihr Geschäft aufzugeben und ihr Haus zu verkaufen. Gemeinsam mit ihrem Sohn Heinz emigrierten sie 1939 nach Shanghai, wo sie von 1943 bis 1945 in einem jüdischen Ghetto leben mussten. Nach dem Krieg konnten sie in die USA weiterwandern.
Stolpersteine für die Familie Rosenblatt
Die Stolpersteinverlegung endete mit der Verlegung von vier Stolpersteinen für die jüdische Familie Rosenblatt in der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule, der heutigen Gedenkstätte Ahlem in der Heisterbergallee 10 im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt. Leo Rosenblatt war der letzte Direktor der Israelitischen Gartenbauschule in Ahlem. Am 19. März 1943 wurde Leo Rosenblatt mit seiner Ehefrau Margarete und den Kindern Ruth und Gerhard von Ahlem nach Theresienstadt deportiert. Leo und sein Sohn Gerhard wurden am 15. Oktober 1944 weiter nach Auschwitz transportiert, wo sie ermordet wurden. Margarete und Ruth Rosenblatt wurden in Theresienstadt befreit und kehrten am 16. Juni 1945 zurück. Beide wanderten später in die USA aus.
Infoblatt für Dunia Schwarzmann, Brandestraße 11
Infoblatt für Dunia Schwarzmann, Brandestraße 11
Nähere Informationen zu Leben und Schicksal von Dunia Schwarzmann geb. Goldenberg, Brandestraße 11
Dateityp: pdf Größe: 964,88 kB
Infoblatt zu Familie Heymann (später Hyman), Wittekindstraße 11A
Infoblatt zu Familie Heymann (später Hyman), Wittekindstraße 11A
Nähere Informationen zu Leben und Schicksal von Theodor, Rahel & Heinz Heymann (später Hyman), Wittekindstraße 11A
Dateityp: pdf Größe: 868,64 kB
Infoblatt für Ludwig Kollmannsberger, Bredenbecker Straße 4
Infoblatt für Ludwig Kollmannsberger, Bredenbecker Straße 4
Nähere Informationen zu Leben und Schicksal von Ludwig Kollmannsberger, Bredenbecker Straße 4
Dateityp: pdf Größe: 525,96 kB
Infoblatt zu Familie Rosenblatt, Heisterbergallee 10
Infoblatt zu Familie Rosenblatt, Heisterbergallee 10
Nähere Informationen zu Leben und Schicksal von Margarete geb Falkenberg, Leo, Ruth & Gerhard Rosenblatt, Heisterbergallee 10 (Gedenkstätte Ahlem
Dateityp: pdf Größe: 1,18 MB
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