Pausenorte

Am Hohen Ufer

Frühstück und Lunch mit Blick aufs Wasser, ein Candlelight-Dinner vor historischer Kulisse oder zwischendurch einfach mal die Seele baumeln lassen – auf Hannovers neu gestalteter Uferpromenade im Herzen der alten und der neuen Stadt geht all das wunderbar. Und samstags kann man noch dazu über den Flohmarkt spazieren.

Am Hohen Ufer.

So kommt man vom Kröpcke aus hin

Am besten zu Fuß über Georgstraße links in die Große Packhofstraße, rechts in die Heiligerstraße die zu Am Marstall wird und an der Leine in den Straßenzug Am Hohen Ufer mündet (ca. neun Geh-Minuten).

Auf Spaziergang durch Hannovers Geschichte

Hannovers neue Flaniermeile erstreckt sich von der Goethestraße über die Außenränder der Altstadt bis zum Leineschloss am Niedersächsischen Landtag. Immer entlang der östlichen Uferseite der Leine und vorbei an jahrhundertealten Bauwerken – angefangen von der 1737 errichteten Marstallbrücke am Marstallplatz über das Marstalltor von 1714 mit dem Wappen des hannoversch-englischen Königs Georg I. bis zum 1357 errichteten Beginenturm. Der einzige noch vollständig erhaltene Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Hannover wurde im Laufe der Jahrhunderte als Gefängnis, Torflager, Wohnung, Künstleratelier und bis vor einigen Jahren sogar als Gaststätte genutzt und ist heute ein beliebter Treffpunkt und Pausenplätzchen auf dem Altstadt-Flohmarkt, der an jedem Samstag an beiden Ufern der Leine veranstaltet wird.

Von der blassen Uferstraße zur herausgeputzten Flaniermeile

Bis 2017 wurde der fast 6.000 Quadratmeter große Marstallplatz zwischen dem Nightlife-Viertel am Steintor und der östlichen Altstadt-Seite noch als öffentlicher Parkplatz genutzt. Im Rahmen des Stadtentwicklungs-Projekts „Hannover City 2020+“ wurde neben anderen auch dieser zentrale Platz in der Innenstadt von Hannover von Grund auf neu gestaltet, um so die City attraktiver zu machen. Die beiden neu errichteten und allein stehenden Geschäfts- und Wohngebäude auf dem östlichen Teil des Platzes in Richtung Georgstraße und an der westlichen Seite am Leineufer sind seit Anfang 2019 fertig gestellt. Diese beiden Kopfbauten begrenzen die bisher offene Platzfläche unter Erhaltung der bestehenden Bäume.

Der Marstall ist ein neues Stadtquartier geworden mit parkähnlicher Atmosphäre, das zum Verweilen einlädt. In Bewegung hingegen ist die Gastronomie auf der Flaniermeile: in den Neubau zu Beginn der Leine-Promenade Am Hohen Ufer ist ein modernes Gasthaus eingezogen, nur einen Steinwurf entfernt in Richtung Leineschloss gibt es bereits seit längerem das Tagescafé „Anna Leine“, daneben hat die Restaurant-Bar „Stadtmauer“ eröffnet, und auf dem schmalen Terrassenstück hinterm Beginenturm sind seit vielen Jahren das griechische Restaurant „Aresto“ und  das „A'Mura“ gleich daneben beliebte Schlemmer-Adressen.

Kunstgenuss beim Picknick am Wasser

Von der Uferpromenade entlang der Leine führte einst zwischen Marstalltor und dem alten Zeughaus ein schmaler Weg hinab zu einer Pferdetränke am Fluss. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Rampe im Rahmen der Umgestaltung des Uferbereiches verkleinert und zur Erinnerung an die historische „Pferdeschwemme“ im Jahr 1957 die Bronzeskulptur „Mann mit Pferd“ des Bildhauers Hermann Scheuernstuhl aufgestellt. Das Denkmal steht übrigens auf einem ehemaligen Sockel der so genannten „Sommerbrücke“ über die Leine. Sie wurde bereits 1945 abgerissen, der verbliebene Brückenkopf dient heute als Aussichtsplattform.

Ein weiteres Kunstwerk steht im schattigen Carrée gegenüber des 24 Meter hohen Beginenturms. Die Plastik von János Nádasdy ist eine Hommage an die hannoverschen Künstler Kurt Schwitters und Karl Jacob Hirsch, die der in Ungarn geborene und heute im hannoverschen Stadtteil List arbeitende und lebende Künstler 1991 aus Gegenständen geschaffen hat, die aus dem Teilstück des Stadtflusses Leine zwischen Leinschloss und Marstallbrücke „gefischt“ wurden. Noch ein Tipp zum Verweilen: die niedrigen Sandsteinmauern um diesen Platz und auch drüben an der Bronzeskulptur auf der Aussichtsplattform und entlang der Rampe hinunter zur Leine laden förmlich ein zu einem romantischen Picknick am Wasser.

Nun auch Surfer-Paradies

Im Jahr 2013 stellten die Macher des Projekts „Leinewelle“ ihre Idee einer Standwelle auf der Leine für Surfer erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vor. Knapp zehn Jahre später haben 2021 die Bauarbeiten begonnen und seit dem Herbst diesen Jahres kann am Hohen Ufer endlich gesurft werden.

Surfbeginn im Frühjahr 2022

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