Historische Wandtafeln

Hannover von 1939 bis 1952

Hannovers Geschichte von 1939 bis 1952 – zu sehen in der Station Waterloo.

Von den Bombenangriffen durch die Alliierten bis zur Freigabe des Flughafens in Langenhagen für den zivilen Luftverkehr: Eine von 16 historischen Wandtafeln in der Station Waterloo zeigt Bilder aus den Jahren 1939 bis 1952 - hier ist die entsprechende Chronik.

Das Jahr 1939

Nach Kriegsbeginn arbeiten rund 60.000 Fremd- und Zwangsarbeiter in den Betrieben der Stadt und erhalten die Produktion aufrecht.

Das Jahr 1940

Bombenangriffe der Alliierten zerstören die Stadt. Bis Kriegsende werden 88 Angriffe gezählt. Mehr als 90 Prozent des Zentrums werden zerstört. Über 6000 Menschen werden getötet, unzählige werden obdachlos; als Wehrmachtsangehörige sterben mehr als 10.000 Hannoveraner.

Das Jahr 1941

Die etwa 1000 in der Stadt lebenden Juden werden in 14 sogenannten Judenhäusern zusammengepfercht. Von der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem aus beginnt die erste von acht Deportationen hannoverscher Juden in die Vernichtungslager und Ghettos.

Das Jahr 1943

Errichtung von KZ-Außenlagern in Stöcken, Ahlem, Limmer und Misburg zum Arbeitseinsatz der Häftlinge bei kriegswichtigen Betrieben. Hunderte Lagerinsassen sterben.

Das Jahr 1945

Im April besetzen amerikanische Truppen die zerstörte und entvölkerte Stadt, in der nur noch 217.000 Menschen (1939: 470.000) leben. Errichtung eines Mahnmals und Anlegung eines Friedhofs für die Opfer der Seelhorster Massenerschießung von KZ-Insassen am Nordufer des Maschsees. Wiedergründung der SPD durch Kurt Schumacher. Der Sozialdemokrat Gustav Bratke wird Oberbürgermeister.

Das Jahr 1946

Verheerendes Hochwasser der Leine im Februar. Hannover wird Hauptstadt des neu gebildeten Landes Niedersachsen. Adolf Grimme wird erster niedersächsischer Kultusminister

Das Jahr 1947

Erste Exportmesse. Sie trägt vor allem nach der Währungsreform von 1948 zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der Stadt bei. Gründung des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL.

Das Jahr 1948

Hungerstreiks der Arbeiterschaft. Otto Brenner wird Bezirksleiter der IG Metall. Kurt Schwitters stirbt im englischen Exil. Sein Grabstein auf dem Engesohder Friedhof erhält nach Umbettung die Inschrift 'Man kann ja nie wissen'.

Das Jahr 1949

Grundsteinlegung für das "Wunder von Hannover" durch die Wiederaufbauplanung unter Leitung von Rudolf Hillebrecht. Erhaltene ältere Substanz der modern gestalteten Innenstadt wird in einer "Traditionsinsel" zwischen Marktkirche und Leineufer zusammengeführt.

Das Jahr 1950

Ausbau Hannovers zur autogerechten Stadt. Die erste der neuen Schnellstraßen um die Innenstadt, der "Messeschnellweg", wird fertiggestellt. Das 1943 zerstörte Opernhaus wird wiedereröffnet.

Das Jahr 1951

Die erste deutsche Bundesgartenschau findet im Stadtpark statt. Zur internationalen Bauausstellung "Constructa" präsentiert sich die Stadt mit den Wohnungsbauprojekten "Kreuzkirchenviertel" im Zentrum und "Constructawohnblock" an der Hildesheimer Straße.

Das Jahr 1952

Der Flughafen Hannover-Langenhagen wird für den zivilen Luftverkehr freigegeben.