Markthalle Hannover

Ein Denkmal für die gute Seele der neuen Markthalle

Eine Bronze-Skulptur vor dem Haupteingang der Markthalle von Hannover erinnert an Karoline Duhnsen (1906-2001). Die emsige Marktfrau aus der kleinen Schaumburger Gemeinde Lindhorst kam täglich vom Land in die Stadt und verkaufte am Stand von Schlachter Hardekopf im "Bauch von Hannover" über 50 Jahre lang Fleisch- und Wurstwaren.

Das Marktfrauen-Denkmal

Noch zu Lebzeiten verewigt

Die 1,30 Me­ter große Bron­ze­fi­gur des hannoverschen Bild­hauers Hans-Jür­gen Zim­mer­mann zeigt Karoline Duhn­sen (die von allen in der Markthalle liebevoll nur „Oma Duhnsen“ genannt wurde) als die junge Frau, die in den späten 1920er Jah­ren in ländlicher Bauerntracht zweimal in der Woche mit einer prall ge­füll­ten Kiepe auf dem Rü­cken und einem Korb in der Hand frische Wurst aus dem Schaumburger Land in die Markt­halle von Hannover schlepp­te. Die Idee, Oma Duhnsen noch zu Lebzeiten ein Denkmal zu setzen, hatte Dieter „Käse“ Jäck – ein Standkollege und Wegbegleiter aus alten Tagen. Dafür sammelte er Geld bei allen Marktbetreibern im „Bauch von Hannover“.

Streicheln soll Glück bringen

Namensplakette am Marktfrauen-Denkmal

Ka­ro­line Duhn­sen saß geschmeichelt Mo­dell im Atelier des Künstlers, und am 29. Mai 1999 wurde das Standbild der fleißigen und gutmütigen Marktfrau mit dem ver­schmitz­ten Lächeln vor der Markthalle von Hannover feierlich enthüllt – an dem Ort, an dem sie bis 1980 mehr als ihr halbes Leben lang gearbeitet hat und die gute Seele gewesen ist. Ka­ro­line Duhnsen verstarb am 25. Februar 2001 im hohen Al­ter von 94 Jah­ren. Noch heute gehört es zum Ritual vieler Brautpaare, die sich im Standesamt gegenüber der Markthalle trauen lassen, den mittlerweile blank polierten Korbgriff gemeinsam zu streicheln – eine Geste, die anhaltendes Glück verspricht.