Diesmal sogar zwei: Die Stiftung Kulturregion Hannover hat sowohl die Theaterperformance "Hannover Central Station" als auch das Schwarmkunst-Projekt "Strich-Code" mit dem Kulturpreis "pro visio" ausgezeichnet. Der mit 7.777 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr erstmals hälftig geteilt. Die feierliche Übergabe fand am 17. April im Historischen Museum Hannover statt.
Die freie Theaterproduktion "Hannover Central Station" von "Freie Theaterproduktionen – Iyabo Kaczmarek" bespielte im September 2012 den Hauptbahnhof Hannover auf eindrückliche Art und Weise. Regisseur und Autor Sascha Schmidt führte die Besucher an acht unterschiedlichen Lebensschicksalen und Orten im Bahnhof vorbei. Aus der Verschmelzung von öffentlichem Raum, Biografie, Spiel und Klang entstand ein einzigartiges Theatererlebnis.
Mit Millionen von neonfarbenen Preisetiketten machte das Schwarmkunst-Projekt "Strich-Code" des "Atelier Dreieck" und der Künstlerin Kerstin Schulz im Sommer 2012 auf sich aufmerksam. Zahlreiche Künstler und Akteure etikettierten große Flächen in der Innenstadt und sogar eine Stadtbahn. Im Historischen Museum konnten die Besucher mit einer Prostituierten ins Gespräch kommen, während am Steintor eine Kunstausstellung in einer Tabledance-Bar zu sehen war.
Der Kulturpreis "pro visio" wird seit 2001 jährlich an kulturelle Projekte in der Region Hannover vergeben, die sich innovativ, mutig und überzeugend dem Mainstream entgegen stellen. Die Auszeichnung würdigt Kunstschaffende, die den Zeitgeist aufgreifen aber gleichzeitig kritisch hinterfragen, die Vernetzung und auch kulturpolitische Öffentlichkeit schaffen und sich dem Diskurs stellen.