„Totus intus, totus foris“
Mit seinem Entwurf „Totus intus, totus foris“ (Ganz im Inneren, ganz im Äußeren) schlägt der US-amerikanische Lichtkünstler James Turrell ein einzigartiges Projekt vor, das die Architekturlandschaft des seit Jahren brachliegenden Skulpturengartens in eine immersive Lichtlandschaft überführen soll. Dafür ist angedacht, den gesamten Hof mit einem auf leichten Stützen aufliegenden filigranen Flachdach, das förmlich zu schweben scheint und vom Licht getragen wird, zu überdachen.
Die acht Stützen des Daches sind durch einen Ring miteinander verbunden, der mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet ist. Diese beleuchten in einer komplex programmierten Farbfolge die Unterseite des Daches, von wo aus das Licht nach unten reflektiert und den Hof in einen großen Licht- und Farbkörper verwandelt. So entsteht ein offener, freier Raum, der mit farbigem Licht erfüllt wird – ein „Sky Space“.
Enormes Potenzial für das Sprengel Museum
Sofern es das Baurecht und der Denkmalschutz erlauben, soll ein eigener Zugang es Besucher*innen ermöglichen, den Hof unabhängig von den Öffnungszeiten des Museums zu erkunden. Die Stufenarchitektur unter dem Lichtdach dient als Einladung zum Sitzen. Ein einmaliges Erlebnis dürfte sich besonders in den Abendstunden bieten, wenn der Hof des Sprengel Museums wie ein schwebendes, farbenfrohes Ufo erscheint.
Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, sagt über das Projekt: „Wir sprechen ja gern von kulturellen Leuchttürmen, wenn 2026 Turrells Lichtkunstwerk den Skulpturengarten erhellen und weit über das Museum hinausstrahlen wird – dann ist das ein solcher Leuchtturm, ein echtes Highlight. […]“
Insgesamt rund 2,45 Millionen Euro werden benötigt, um den Skulpturengarten des Sprengel Museums wiederherzustellen. Das Sprengel Museum verfügt bereits über eine große Sammlung früherer Arbeiten von James Turrell. Zusagen zur Finanzierung der Lichtinstallation liegen bereits vor. Die finale Entscheidung trifft der Verwaltungsausschuss des Rates.