Museum

Hannoversches Fernmeldemuseum

Fernmeldetechnik, die bis in die Jahre um 1995 aktueller Stand war: Seit Juli 2022 können sich Besucher in einer mehr als 600 Quadratmeter großen Ausstellungshalle auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahn-Museums über die Geschichte der Fernmeldetechnik informieren.

Historische Telefone, die in der Ausstellung zu sehen sind

Das Museum ist in die Bereiche Telegrafiegeschichte, Vermittlungs- und Linientechnik (das ist die Verbindungstechnik bis zum Endkunden) sowie Entstörtechnik und Richtfunktechnik aufgeteilt. Außerdem sind natürlich Telefonapparate zu sehen, die die Besucher auch bedienen dürfen. Hinzukommen sollen noch Exponate aus den Bereichen Richtfunktechnik sowie Betriebs- und Amateurfunk. Um die Einrichtung des neuen Museums bewerkstelligen zu können, arbeitete der Hannoversche Fernmeldeclub eng mit dem Trägerverein des Straßenbahnmuseums zusammen. Nach jahrelanger Vorarbeit ist die Ausstellung nun für Besucher geöffnet.

Highlights der Dauerausstellung

Ein Highlight der Dauerausstellung ist der Nachbau eines laut Fernmeldeclub hierzulande nur fünfmal vorhandenen „Gauß-Weber-Telgrafen“ von 1833. Auch die sehr seltenen Nachbauten der ersten kommerziell genutzten Telefone von Philipp Reis sowie Alexander Graham Bell, deren Originale in den Jahren um 1870 entstanden, kann man im Museum sehen. Bei der Vermittlungstechnik ist besonders eine aus mehreren Epochen stammende und funktionsfähig zusammengeschaltete große Ortsvermittlung zu erwähnen. Deren älteste Baugruppen stammen aus den frühen zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts und funktionieren im Ausstellungsbetrieb noch immer.

Letzte Handvermittlungskonsole Deutschlands

Während Großvermittlungsstellen mit ihren laut ratternden so genanten Hub-Drehwählern für den Laien eher den Eindruck der Unübersichtlichkeit vermitteln, geht es auch überschaubarer, vor allem aber leiser. Die laut Straßenbahn-Museum letzte Handvermittlungskonsole Deutschlands, die in Uetze erst im April 1966 durch eine automatische Ortsvermittlung ersetzt wurde, ist hier im Museum zu sehen. Das letzte "Fräulein vom Amt" hatte noch das gesamte Uetzer Ortsnetz mit seinerzeit 374 Teilnehmern auf diese Weise versorgt. Die Präsentation moderner Digitaltechnik und Smartphones kommt im Museum nur am Rande vor. Über die ersten noch recht sperrigen Mobiltelefone soll der lange Weg dorthin jedoch für alle anschaulich gemacht werden.   

Riesiger Fundus und Werkstätten auf dem Museumsgelände

Viele Tausend weiterer Exponate und unzählige Ersatzteile finden sich auf mehreren Hundert Regalmetern im riesigen Fundus, der noch einmal mit rund 600 Quadratmetern Fläche aufwartet. Museumsintern gibt es eine recht umfangreiche Fachbibliothek, ein kleines Kino sowie einige Sozialräume. Auch die Werkstätten sind hier untergebracht, denn alle gezeigten Gerätschaften werden funktionsfähig hergerichtet, sodass die Besucherinnen und Besucher alles auch im Betrieb besichtigen können.

Anfahrt mit historischer Straßenbahn

Die Öffnungszeiten von  Straßenbahn- und Fernmeldemuseum sind aufeinander abgestimmt. Beide Museen sind von Anfang April bis Ende Oktober an allen Sonn- und Feiertagen zwischen 11:00 Uhr und 17:00 Uhr geöffnet und gehen danach in eine mehrmonatige Winterpause. Neben dem Eintrittspreis für das Straßenbahn-Museum ist ein zusätzlicher Betrag von 2,00 € für Erwachsene sowie 1,00 € für Kinder zu entrichten. Er kann wahlweise schon beim Betreten des Museumsgeländes oder erst später, am Eingang des Fernmeldemuseums, gezahlt werden. Die Anfahrt erfolgt auf dem Museumsgelände mit einer der historischen Straßenbahnen des regelmäßig bedienten Rundkurses. Der Ausstieg bei der Haltestelle „Hohenfels-Süd“ wird vom Schaffner angekündigt. Die Zeit für die Rückfahrt kann frei gewählt werden.

Weiter Informationen gibt es auf der Homepage des Hannoverschen Fernmeldeclubs

Quelle: Straßenbahn-Museum Hannover / Hannoverscher Fernmeldeclub