Museum des Jahres 2017

Kritiker zeichnen Sprengel Museum Hannover aus

Nicht nur das Museum allein, so die Internationale Vereinigung der Kunstkritiker (AICA), sondern generell auch die Stadt Hannover sei als Standort guter Institutionen für zeitgenössische Kunst zu würdigen.

"Another Twister" von Alice Aycock

Museum dem Jahres 2017

Zur Begründung teilte die Kritikervereinigung Anfang November 2017 mit: "Das Sprengel Museum verfügt über hervorragende Bestände der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, die durch eine kluge Ankaufspolitik und weitere Schenkungen ständig wächst. Der Erweiterungsbau von Meili, Peter Architekten mit seinem beeindruckenden Verbindungstrakt, dem Calder Saal, und den 'tanzenden Räumen' – so benannt wegen der alternierend hohen Räumen – bieten insgesamt 5400 m² Fläche – Funktionsräume und Ausstellungsfläche, die den Bedürfnissen der ständig wachsenden Sammlung endlich Raum bieten. Die Auszeichnung würdigt insbesondere, dass sich das Sprengel Museum so konsequent wie kaum ein anderes deutsches Museum, auch mit vielseitigen Sonderausstellungen, der zeitgenössischen Kunst widmet. Besonders erwähnungswert ist die Gründung des ersten Foto-Blog im deutschsprachigen Raum, der eine Plattform bietet, 'um unter dem Horizont der Kunst über Fotografie zu diskutieren'."

Weitere Preisträger

Zur Ausstellung des Jahres 2017 wählte die Kritikervereinigung "Surreale Sachlichkeit", Werke der 1920er- und 1930er-Jahre aus der Nationalgalerie Berlin, Sammlung Scharf-Gerstenberg. Den Titel "Besondere Ausstellung 2017" errang die Werkschau "Otto Freundlich, Kosmischer Kommunismus" des  Museums Ludwig in Köln.

Über AICA Deutschland

Die Internationale Vereinigung der Kunstkritiker (AICA) wurde 1948/1949 gegründet und 1951 von der UNESCO als "nicht-staatliche Organisation" (NGO) anerkannt. Ihr gehören inzwischen nationale Sektionen mit mehr als 4000 Mitgliedern in 64 Ländern an. Die deutsche Sektion der AICA wurde 1951 gegründet und die Satzung am 28. Mai 1974 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Köln eingetragen. Erster Präsident war Franz Roh, der den Vorsitz 1958 an Will Grohmann abgab. Ihnen folgten als Präsidenten Werner Schmalenbach, Karl Ruhrberg, Horst Richter, Walter Vitt, Thomas Wulffen, Marie Luise Syring und jetzt Danièle Perrier.
Der Zweck des Vereins ist, die Kunstkritik und ihren Einfluss zu fördern, die Berufsinteressen der Mitglieder und anderer Kollegen zu schützen, den internationalen Austausch von Informationen zu fördern. Die AICA Deutschland vergibt in jedem Jahr eine Auszeichnung für das "Museum des Jahres", die "Ausstellung des Jahres" und die "Besondere Ausstellung". Ihre Mitglieder treffen sich einmal jährlich zu ihrer Mitgliederversammlung.

(Veröffentlicht am 9. November 2017)