Zwillingsnachwuchs bei den Kleinen Pandas im Erlebnis-Zoo Hannover

Seltener Neuzugang mit schwarzer Stupsnase

Zwillingsnachwuchs bei den Kleinen Pandas

Der Erlebnis-Zoo Hannover freut sich über zwei männliche Jungtiere der bedrohten Kleinen Pandas, die am 10. Juni 2025 das Licht der Welt erblickten. 

Magnus und Rasmus bei den ersten Kletterversuchen

Nachwuchs bei den schönsten Säugetieren auf Erden

Man nennt ihn u. a. Bambusesser, Feuerfuchs und glänzende Katze. Oder schlicht „das wohl schönste Säugetier auf Erden“, wie Naturforscher Frédéric de Cuvier den Kleinen Panda im 19. Jahrhundert beschrieb. Im Erlebnis-Zoo Hannover gab es bei diesen so schönen wie seltenen Katzenbären jetzt doppelten Nachwuchs. Schwarze Stupsnase, kleine Knopfaugen, weiße Öhrchen, flauschiges Fell und eine feine weiße Maske im rotbraunen Gesicht: Die Jungtiere der Kleinen Pandas sind unwiderstehlich niedlich.

Geboren am 10. Juni 2025, anfangs blind und hilflos, verbrachten sie die ersten Wochen gut verborgen in der mit Heu ausgepolsterten Wurfhöhle. Nur wenn Mutter „Fine“ ihren Nachwuchs von einer Wurfhöhle zur anderen trug – ein Trick, um potenzielle Fressfeinde von den Verstecken abzulenken –, konnte man einen Blick auf die Kleinen erhaschen. Jetzt aber sind sie endlich groß genug, um ihr Himalaya-Reich im Erlebnis-Zoo auf eigenen vier Pfoten zu erkunden. 

Magnus und Rasmus

Bei der Erstuntersuchung der Jungtiere sieben Wochen nach der Geburt wurden Gewicht und Geschlecht festgestellt: Die beiden Männchen wogen Ende Juli 393 und 353 Gramm. Heute bringen „Magnus“ und „Rasmus“, wie das Zoo-Team die beiden nennt, 590 und 540 Gramm auf die Waage. „Der kleinere ‚Rasmus‘ war bei den regelmäßigen Untersuchungen wesentlich temperamentvoller als sein Bruder“, verrät Tierpflegerin Annika Sonntag. „Wir sind gespannt, wie sich die beiden außerhalb ihrer Höhle entwickeln.“
 

Die Kleinen Pandas Magnus und Rasmus in der Wurfhöhle Ende Juli 2025

Erste Kletterversuche

Mutter „Fine“ bleibt bei den ersten Kletterversuchen immer dicht bei ihren Jungtieren – was schwierig wird, wenn die beiden unterschiedliche Richtungen einschlagen. Vater „Flin“ beobachtet das Treiben derweil aus guter Entfernung hoch oben in der Baumkrone. „Die Männchen spielen bei der Aufzucht der Jungen keine Rolle“, erklärt Kurator Fabian Krause das Verhalten, „nach der Paarung trennen sich die Tiere wieder.“

Raubtier mit falschem Daumen

Der Kleine Panda ist der einzige Vertreter der Familie „Katzenbär“. Dabei ist er gar kein Bär wie der weitaus bekanntere Große Panda, sondern gehört zu den Marderverwandten. Eine anatomische Gemeinsamkeit haben die beiden Pandas jedoch: einen „falschen“ Daumen. Beide haben einen verlängerten Knochen im Handgelenk, den sogenannten Sesambeinfortsatz. Der wirkt wie ein zusätzlicher Daumen mit dem die Tiere ihre Nahrung – Bambusstangen – geschickt greifen und festhalten können. 

Bedrohte Tierart

Und genau wie der Große, ist auch der Kleine Panda bedroht: Die Weltnaturschutzunion zur Bewahrung der Natur (IUCN) stuft den Kleinen Panda als „stark gefährdet“ ein. Der Erlebnis-Zoo beteiligt sich daher an der Europäischen Erhaltungszucht der Kleinen Pandas. „Die Geburt der beiden Kleinen Pandas macht uns sehr glücklich, sie ist ein bedeutender Erfolg für den internationalen Artenschutz“, sagt Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) arbeiten wir eng mit anderen Zoos zusammen, um die genetische Vielfalt zu sichern und bedrohte Arten langfristig zu erhalten.“

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