In der Zoo-Fachsprache als „Tierbeschäftigung“ bezeichnet, müssen die Tiere sich erst einmal etwas einfallen lassen, um an den Inhalt zu gelangen. Mit den weihnachtlichen Päckchen, Tüten und Tannenbäumen beschäftigen sich die Tiere stundenlang. Und genau das ist der Sinn der Sache. In der Wildnis sind die Tiere den ganzen Tag mit der Nahrungssuche ausgelastet. Daher wird das Futter auch im Zoo versteckt und breitflächig verstreut – und zu Weihnachten eben kunstvoll verpackt.
Für die Sibirische Tigerin Alexa (7) hatte das Zoo-Team große Weihnachtstüten mit Fleischstückchen, interessant duftenden Gewürzen und Elefantenkot gepackt. Alexa schlich zunächst wachsam zu den bunten Überraschungen, bevor sie die verschieden großen Tüten mit ordentlichem Prankenschwung erlegte und sich schließlich in den Gewürzen und dem elefantösen Geschenk wälzte.
Bunte Bentheimer begeistert
Die Bunten Bentheimer Landschweine Wilma, Waltraud und Walter fanden ihre sonst herrlich-schlammig-braune Suhle kunterbunt vor. In zahlreichen Weihnachtspäckchen, verziert mit Pinguinen, Rentieren und Weihnachtswichteln, duftete es nach Äpfeln, Möhren, Nüssen und den beliebten Schweinepellets. Da mussten erst einmal alle Päckchen umgeworfen und mit der Rüsselnase durchwühlt werden, bevor sich die Schweine für das eine oder andere Geschenk entscheiden konnten.
Schlitten für Schleckermäuler
Spitzmaulnashorn Kito (14) näherte sich seinen Geschenken mit der nötigen Vorsicht, um dann erst einmal kurz mit dem Horn zuzustoßen. Spitzmaulnashörner sind kurzsichtig und greifen Unbekanntes schnell an – sicher ist sicher. Da sich die Tüten nicht bewegten, sondern einfach nur gut rochen, steckte Kito den Kopf schließlich hinein und belohnte sich für seinen Mut mit den Bananenstücken, Pellets und den piksenden, aber köstlichen Tannenzweigen.
Für die quirligen Erdmännchen hatte das Zoo-Team eine Schlittenfahrt vorbereitet. Die Scharrtiere mussten auf den bunten Schlitten klettern, um an ihre Lieblingsleckerei – Mehlwürmer – zu gelangen. Die Erdmännchen nahmen den Schlitten nach bester Erdmännchen-Manier auseinander und ließen nicht mehr viel übrig – eine tierische Bescherung eben.