Neuigkeiten aus dem Erlebnis-Zoo

Extinct & Endangered: Insekten in Gefahr

Verlängert bis zum Ende der Sommersaison: Der Erlebnis-Zoo Hannover präsentiert bis Ende Oktober 2024 die Makrofotografie-Ausstellung des American Museum of Natural History, New York, über bedrohte und ausgestorbene Insekten mit Fotografien von Levon Biss.

Blick in die Ausstellung

Insekten sind atemberaubend schön und schillernd. Sie tragen markante Muster und filigrane Fühler. Sie sind pelzig oder gepanzert, dichtbehaart oder durchscheinend. Und gleichzeitig unbekannt, oft übersehen – und stark bedroht. Ab dem 9. September 2023 zeigt der Erlebnis-Zoo Hannover die faszinierende Ausstellung „Extinct & Endangered: Insekten in Gefahr“ des American Museum of Natural History aus New York (AMNH), die erstmalig in Europa zu sehen ist.

Präsentiert in 300facher Vergrößerung, verändert die unerwartete Pracht dieser kleinen Tiere die Perspektive auf den Wert und die Bedeutung der Insektenwelt. Anhand der beeindruckenden Makrofotografien von Levon Biss auf zwei bsis drei Meter großen Werken wird den Betrachtenden die Schönheit und Vielfalt der Insekten eindringlich nahegebracht. Die begleitende Ausstellung betont die Bedrohungen, denen Insekten ausgesetzt sind – infolge menschlicher Aktivitäten, einschließlich des vom Menschen verursachten Klimawandels – und stellt Lösungsansätze vor, wie jeder von uns den Insekten helfen kann, sowie die laufenden Arbeiten zum Schutz von Insektenpopulationen rund um den Globus und natürlich im Erlebnis-Zoo Hannover.

Monarchfalter bis Marienkäfer

Die übergroßen Fotografien zeigen ausgestorbene und gefährdete Insekten, die aus der umfangreichen wissenschaftlichen Sammlung des American Museum of Natural History ausgewählt wurden. Sie heben die ungeahnte Schönheit der Insekten in extremer Detailgenauigkeit hervor und machen die verborgenen Eigenschaften und Merkmale sichtbar. Die vorgestellten Arten reichen vom bekannten Monarchfalter und Neuntüpfel-Marienkäfer bis zur australischen Lord-Howe-Insel-Stabschrecke, die fast das ganze 20. Jahrhundert über als ausgestorben galt – bis eine winzige Population entdeckt und ab 2003 in menschlicher Obhut gezüchtet wurde.

Für jede Nahaufnahme in „Extinct & Endangered“ hat Fotograf Levon Biss etwa vier Wochen benötigt, um aus bis zu 10.000 mit Spezialobjektiven aufgenommenen Einzelbildern ein Gesamtbild zu erstellen. „Diese Ausstellung hat zwei Seiten“, sagt Levon Biss. „Da ist zum einen die Schönheit dieser Geschöpfe. Aber es gibt auch eine düstere Seite, wenn man diese Insekten bestaunt und zu verstehen beginnt, dass sie bereits ausgestorben sind oder kurz davorstehen, zu verschwinden. Und der Grund dafür sind in erster Linie wir. Ich hoffe, die Menschen gehen aus dieser Ausstellung mit der Erkenntnis, dass diese Tiere zu schön sind, um verloren zu gehen. Sie sind zu wichtig, um verloren zu gehen.“

Die Patagonische Riesen-Hummel(Bombus dahlbomii) ist eine der größten Hummelarten der Welt. Sie ist auch vom Aussterben bedroht, seit chilenische Landwirte domestizierte europäische Hummeln einführten, um die Bestäubung von Nutzpflanzen zu unterstützen. Die eingeführten Hummeln haben wahrscheinlich Krankheiten eingeschleppt oder verdrängen die einheimischen Bienen von den bevorzugten Blumen.

Insekten sind die vielfältigste Gruppe von Tieren auf unserem Planeten. Allein in Deutschland sind 70 Prozent der heimischen Tierwelt Insekten. Mehr als eine Million Insekten-Arten sind von Forschenden beschrieben worden und viele weitere müssen noch entdeckt werden. „Extinct & Endangered: Insekten in Gefahr“ begeistert für die bedrohten Tiere und lenkt die Aufmerksamkeit auf das kritische Problem des weltweiten Insektenrückgangs.

Faszinierende Einblicke

„Wirbeltiere werden weitaus besser überwacht und geschützt als die meisten Insekten, was darauf zurückzuführen ist, dass Insekten für die meisten Menschen nicht nur einfach unbekannt sind, sondern schwer missverstanden werden“, sagt David Grimaldi, der Kurator von „Extinct & Endangered“ und Kurator in der Abteilung für Wirbellose Zoologie des AMNH. „Für einen Wissenschaftler, der sich um die gesamte Natur kümmert, ist diese Konzentration auf große Tiere kurzsichtig. Nimmt man die Säugetiere der Welt weg, sieht der Planet nicht viel anders aus; nimmt man nur die Bienen und andere Bestäuber, die Ameisen und Termiten weg, könnte das Leben an Land zusammenbrechen.“

Bei der Vernissage am 6. September sagte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem American Museum of Natural History, einem der bedeutendsten Naturkundemuseen der Welt. Exctinct & Endangered gibt faszinierende Einblicke in die Welt der Insekten. Hannover kann stolz darauf sein, der erste Ausstellungsort in Europa für diese einmalige Sammlung zu sein!“

Die Ausstellung „Extinct & Endangered: Insekten in Gefahr“ mit den Fotografien von Levon Biss wurde bislang nur in New York (USA) und in den Vereinigten Arabischen Emiraten gezeigt – und jetzt in Hannover. Seit dem 9. September ist die Ausstellung im Erlebnis-Zoo zu sehen (im Zooeintritt enthalten).

Termine

18.03.2024 bis 31.10.2024 ab 09:00 bis 18:30 Uhr
montags dienstags mittwochs donnerstags freitags samstags sonntags

Ort

Erlebnis-Zoo Hannover
Adenauerallee 3
30175 Hannover

Vorverkauf:

Die Ausstellung ist über den Zoo zu besuchen und im Zoo-Eintrittspreis enthalten.