Zoo-Nachwuchs

Hier kommt Karl

Harzer Rotvieh Irma mit Kalb

Auf dem Zoobauernhof erkundet der jüngste Nachwuchs im Erlebnis-Zoo Hannover sein Reich: Harzer Rotvieh Kälbchen Karl kam in der Nacht zum 20. Juli auf dem Zoobauernhof zur Welt. 

Seinen Namen haben dieses Mal die Tierpflege-Azubis ausgewählt. Sie suchten nach schönen, altdeutschen Namen für den Nachwuchs von Kuh Irma – ganz nach der Tradition des Zoobauernhofs, der bedrohte, altdeutsche Haustierrassen beherbergt.

Rotes Höhenvieh

Gestatten: Karl

Denn Karl zählt als Rotes Höhenvieh zu den seltenen Haustierrassen und steht als "gefährdet" auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). Gab es ursprünglich im Jahr 1896 noch über 134.000 Tiere, schrumpfte der Bestand dieser Rasse bis 1936 auf nur noch 44.000. Heute leben etwa 2.323 dieser Rinder auf Bauernhöfen sowie in Zoos und Tierparks, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, aktiv zum Erhalt dieser Haustierrasse beizutragen.

Starthilfe beim Trinken

Kälbchen Karl stand schon wenige Minuten nach der Geburt, wenn auch etwas wackelig, auf seinen Beinen. Allerdings schien er doch nicht direkt den Weg zum Euter zu finden. Kurzerhand halfen die Tierpfleger ihm bei den ersten Trinkversuchen und zeigten ihm, wo er sich an der Milchbar von Mutter Irma satt trinken kann.

Inzwischen ist Karl so fit und munter, dass er täglich die große Koppel auf Meyers erobert. Besonders am frühen Morgen tobt der junge Wilde mit großen Bocksprüngen ausgelassen über die Wiese – immer unter den wachsamen Augen von Mutter Irma, die gut auf ihr Kalb aufpasst.

Haustierrassen - vom Aussterben bedroht

Dass Haustierrassen vom Aussterben bedroht sind, klingt zunächst unlogisch. Und obwohl viele alte Rassen, wie die von Meyers Hof, robust und vielseitig sind, können sie in der modernen Viehwirtschaft mit spezialisierten Hochleistungsrassen nicht mehr mithalten. Deshalb will sie heutzutage kaum noch ein Landwirt halten – sie werden nicht mehr gezüchtet und sind daher leider vom Aussterben bedroht.

(Veröffentlicht am 24. Juli 2020)